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Kölner Stadt-Anzeiger: Skandal um Ärzte-Manipulationen an Diagnosen weitet sich aus Hausärzteverband Nordrhein will Kassen mit "Notwehrmaßnahmen schmerzhaft treffen" AOK kündigt rechtliche Schritte an

Geschrieben am 28-01-2009

Köln (ots) - Der Skandal um Manipulationen der Finanzströme aus
dem Gesund-heitsfonds weitet sich aus. Wie der "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe) berichtet, fordert der
"Hausärzteverband Nordrhein" seine Mitglieder auf, die Versorgung der
Patienten einzuschränken, Hausbesuche bis auf dringlichste Fälle zu
unterlassen und all jene Diagnosen auf ein Minimum zu beschränken,
die den Krankenkassen hohe Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds
bescheren. Ziel dieser "Notwehrmaßnahmen" sei es, Druck auf die
Krankenkassen auszuüben und so zu Verträgen mit einer höheren
Vergütung zu gelangen, heißt es in einem Rundschreiben des Verbands,
das der Zeitung vorliegt.
Dem Text zufolge strebt der Verband Verträge mit den Kassen an, in
denen anstelle des Regelvergütung von 35,68 pro Patient und Quartal
ein Honorar von 80 Euro festgeschrieben werde. Um zu solch günstigen
Vereinbarungen zu gelangen, wolle man "Krankenkassen, die mit uns den
richtigen Weg gehen, begünstigen und Verweigerer schmerzhaft
treffen", heißt es in dem Schreiben. Kassenvertreter reagierten
empört. "Es ist skandalös, dass Verteilungsprobleme
innerhalb der Ärzteschaft auf dem Rücken der Patienten ausgetragen
werden ", sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordrhein/Hamburg,
Wilfried Jacobs, der Zeitung und kündigte rechtliche Schritte an.
"Wir werden das Vorgehen des verbandsgerichtlich prüfen lassen." Als
politische Konsequenz müsse den Haus-ärzteverbänden die gesetzlich
zugebilligte Verhandlungshoheit über Versorgungs-verträge mit den
Krankenkassen wieder entzogen werden, forderte der AOK-Chef.
Hintergrund: Seit Jahresbeginn sorgt der "morbiditätsorientierte
Risikostruktur-ausgleich" (Morbi-RSA) dafür, dass Kassen für schwer
kranke Patienten hohe Summen aus dem Gesundheitsfonds erhalten. Dazu
muss der Arzt aber eine von
80 Krankheiten diagnostizieren, die für den Mittelzufluss über den
Morbi-RSA maßgeblich sind. Insofern stellt ein koordiniertes
Diagnoseverhalten der Ärzte ein Druckmittel gegen-über den Kassen
dar, das so vom Gesetzgeber nicht beabsichtigt war. In Bayern hatte
der Hausärzteverband seine Mitglieder aufgefordert, Diagnosen so zu
manipulieren, dass besonders hohe Leistungen aus dem Gesundheitsfonds
fällig werden.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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