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Greenpeace veröffentlicht interaktive Deutschlandkarte zu Gen-Mais 2009 / Gutachten zeigt: Es mangelt an Kontrollen beim Anbau von Gen-Mais

Geschrieben am 05-02-2009

Hamburg (ots) - Seit heute ist der Anbau von Gen-Mais etwas
transparenter. Auf einer interaktiven Deutschlandkarte kann man ab
sofort nachsehen, wo in Deutschland Gen-Mais angebaut werden soll.
Die Karte ist auf der Seite www.greenpeace.de/gen-mais-karte zu
finden. Die Gen-Mais-Äcker in Bayern lassen sich mit Google-Maps
sogar bis auf das Flurstück genau anzeigen. Brandenburgs Äcker sollen
folgen. Grundlage für die Karten sind die im Standortregister des
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
veröffentlichten Daten. Doch die Genauigkeit der Angaben hat derzeit
Grenzen. Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes juristisches
Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Angaben im Standortregister
nur mangelhaft in den meisten Bundesländern kontrolliert werden.

"Auch dieses Jahr wird wieder riskanter Gen-Mais in Deutschland
angebaut. Und das obwohl Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner
versprochen hat, negative Folgen von Gen-Pflanzen für Umwelt und
Gesundheit zu verhindern", sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin
von Greenpeace. "Die Kontrollen in Deutschland zum Anbau von
Gen-Pflanzen sind ein Witz." Aktuelle Studien belegen, dass von
Gen-Mais Gefahren für die Umwelt ausgehen. Zahlreiche europäische
Länder haben deshalb den Anbau des Maises gestoppt.
"Landwirtschaftsministerin Aigner muss sich daran ein Beispiel nehmen
und auch in Deutschland den Gen-Mais verbieten", fordert Töwe.

Derzeit sind 3568 Hektar für den Anbau von Gentechnik angemeldet -
500 Hektar weniger als im vergangenen Jahr. Bezogen auf die
Gesamtanbaufläche von Mais sind das derzeit 0,17 Prozent der Fläche.
Dieser Anteil wird voraussichtlich noch geringer ausfallen. So sind
in den vergangenen Jahren zunächst angemeldete Flächen später wieder
abgemeldet worden. "Ökologisch war der Gen-Mais schon immer ein
Desaster. Jetzt scheint er auch ökonomisch ein Flop zu werden", sagt
Töwe.

Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten macht
deutlich, dass der Anbau zudem kaum überwacht wird. Jedes Bundesland
kontrolliert nach eigenen Maßstäben. Einheitliche Regeln zur
bundesweiten Überwachung gibt es nicht. Nicht erfasst wird in den
meisten Bundesländern, ob ein Landwirt illegal Gen-Mais anbaut, er
seine Nachbarn nicht wie vorgeschrieben informiert oder die Abstände
zu benachbarten Maisflächen nicht eingehalten werden. Oft reagieren
die Behörden nur auf Anzeigen von Dritten. Felder, auf denen Gen-Mais
angebaut werden soll, müssen bis drei Monate vor der Aussaat gemeldet
werden.

Ändert ein Bauer seine Pläne und will doch keine Gentechnik auf
den angemeldeten Acker bringen, muss er dies dem Bundesamt
unverzüglich mitteilen. "Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Viele
Gen-Bauern halten sich nicht an die Meldefristen und machen, was sie
wollen. Landwirtschaftsminsterin Aigner muss handeln und die
Einhaltung der Vorschriften stärker kontrollieren lassen", so Töwe.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Stephanie Töwe unter
040-30618-351 oder 0171-8780 838. Pressesprecher Björn Jettka
erreichen Sie unter 0171-8780 778. Internet:
www.greenpeace.de/gen-mais-karte

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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