 stern.de: Intime Daten von Arbeitslosen im Internet verfügbar
Geschrieben am 06-02-2009 |
Hamburg (ots) - Über 1700 Daten von Arbeitslosen waren tagelang im
Internet offen einsehbar. Nach Informationen von stern.de, der
Online-Ausgabe des Hamburger Magazins, waren Namen, Kundennummern und
detaillierte Angaben zu Krankheiten für jedermann ohne Passwort
zugänglich. Der Link war direkt über die Homepage der Bundesagentur
für Arbeit erreichbar.
Die Daten stammen von Empfängern von Arbeitslosengeld I und II aus
der Oberpfalz, die von der Arbeitsagentur der Kreisstadt
Tirschenreuth und dem örtlichen Jobcenter zu Fortbildungen geschickt
wurden. Darunter sind detaillierte Beschreibungen von Erkrankungen:
Eine Person sei "psychisch nur mäßig belastbar", eine andere müsse an
einem bestimmten Wochentag zur Lymphdrainage, eine andere leide unter
einer entzündeten Bauchspeicheldrüse. Notiert sind auch Erkrankungen
von Verwandten, Haftzeiten oder Familienprobleme. Dazu war die
Kundennummer zu sehen, die von den Jobcentern oder Arbeitsagenturen
vergeben wird und deutschlandweit gilt.
Die Daten waren über einen Link auf den Seiten der Bundesagentur
für Arbeit erreichbar und standen auf der Homepage der Kolping
Berufshilfe GmbH. Von stern.de konfrontiert, nahm die Bundesagentur
für Arbeit den Link von ihrer Homepage. "Es kann nicht sein, dass
diese sensiblen Personendaten zugänglich sind", sagte
Agentur-Sprecherin Anja Huth. Das sei ein "unglücklicher Umstand".
Auch Kolping nahm die sensiblen Daten aus dem Netz. Grund für das
Leck sei ein "hausinterner Programmierfehler" gewesen, sagte
Geschäftsführer Johannes Saalfrank. "Die Daten sollten keineswegs
öffentlich dargestellt werden."
Weitere Informationen: www.stern.de/daten
Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2
Pressekontakt:
Gruner+Jahr, stern.de
Axel Hildebrand
Telefon: 040-3703-3620
hildebrand.axel@stern.de
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