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Neues Deutschland: zum Bericht der Bahn über die Spitzelaffäre

Geschrieben am 10-02-2009

Berlin (ots) - Irgendwie mag man das Gleichnis mit dem Eisberg und
seinen zwei Dritteln, die zwar unsichtbar, doch kreuzgefährlich sind,
nicht mehr hören. Auch und gerade nicht, wenn es um Korruption geht.
Doch eines ist klar: Kein Eisberg kann schwimmen ohne Meer. Manches
ist gefüllt mit Unehrlichkeit, Gier und Verlogenheit. Die Sucht nach
dem eigenen Vorteil ist Gesellschaftsprinzip. Gesetze hin, Moral her.
Um nicht missverstanden zu werden: Dass die Eisberge der Korruption
immer zahlreicher vor unseren Küsten auftauchen, ist kein Freibrief
für jene, die mit unerlaubten, weil ungesetzlichen Mitteln unter den
Meeresspiegel schauen wollen. Und dabei ähnliche kriminelle Mittel
anwenden wie die, die es angeblich oder wirklich zu verfolgen gilt.
Derzeit wehen an der Spitze der Eisberge DB-, Telekom- oder
Siemens-Flaggen. Doch schon jetzt ist klar, dass es viel mehr eisige
Schwimmer gibt. Mit 79 Prozent der (aufgeklärten) Korruptionsfälle
stehen die Kommunen an der Spitze der illegalen Vorteilsnahme.
Abwasser bringt vielen viele Vorteile, Müll ist ein globales Problem,
also regional gewinnbringend und Mafia kein Begriff, der nur im Kino
spielt. Wer behauptet da, dass so etwas in den anstehenden
Wahlkämpfen keine Rolle spielt. Allzu viele Politiker sind von jener
Statur, die keinen Gedanken an Lauterkeit, wohl aber an Eisberge
aufkommen lassen.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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