Westfälische Rundschau: WR-Interview mit NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart
Geschrieben am 26-06-2006 |
Dortmund (ots) - Von Walter Bau
Dortmund. Die Landesregierung prüft den Bau eines neuen Kernreaktors in NRW. Als möglichen Standort nannte NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart im WR-Interview die derzeitige Forschungseinrichtung in Jülich.
"Ich halte den Thorium-Hochtemperaturreaktor für eine zukunftsweisende Technologie", erklärte Pinkwart gegenüber der Westfälischen Rundschau. "Darüber wird zu reden sein." In Jülich, wo erst kürzlich der letzte Forschungsreaktor abgeschaltet wurde, stehe "eine Menge Sachverstand zur Verfügung. Es wäre dumm, den nicht zu nutzen", so der Minister. Als "fatal" bezeichnete Pinkwart den Beschluss der alten Bundesregierung zum Atomausstieg. NRW werde sich nicht aus der Kernforschung verabschieden. Speziell die Technik zur Reaktorsicherheit sei ein wichtiger Bereich: "Selbst bei einem Ausstieg brauchen wir dieses Know-how noch über Jahrzehnte hinweg. Aus der Entsorgung und Endlagerung kann man schließlich nicht einfach aussteigen", so Pinkwart weiter. Im WR-Gespräch betonte der Minister, er werde an seinem Reformtempo beim Umbau der Universitäten festhalten: "Wir haben keine Zeit zu verlieren. NRW hat einen riesigen Nachholbedarf verglichen mit anderen Ländern." In den Hochschulen vollziehe sich "ein Kulturwandel". Pinkwart räumte ein, dass nicht alle Hochschulen seinen Kurs unterstützen: "Es gibt Bremser, aber die meisten ziehen mit." Insgesamt würden die Universiäten von der Möglichkeit, Studenten selbst auszuwählen, zu wenig Gebrauch machen. Die Zukunft der Privatuniversität Witten/Herdecke hält Pinkwart für offen. Am 5. Juli entscheidet der Wissenschaftsrat über die weitere Zulassung der Fakultät für Humanmedizin. Campus Westfalen
Originaltext: Westfälische Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2
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