Rheinische Post: Kommentar: Israels Lähmung
Geschrieben am 11-02-2009 |
Düsseldorf (ots) - Muss der Iran angegriffen werden, bevor er die Atombombe besitzt? Gibt es wieder Krieg gegen die islamistische Hamas, weil diese weiterhin mit Raketen auf Israel schießt? Wie geht das Land mit der internationalen Wirtschaftskrise um, die auch Israel erreicht hat? Es sind schwerwiegende Fragen, die der künftige israelischen Premier rasch und entschieden beantworten müsste. Doch Israel scheint unregierbar geworden zu sein. Die Wahl hatte wie viele zuvor eine klare Entscheidung herbeiführen sollen. Stattdessen ist die politische Situation noch verworrener. Das ewige politische Patt zwischen Rechten und Linken, Religiösen und Pragmatikern wurde nicht beseitigt, sondern verlängert. Statt sich zu entscheiden, hat Israel sich gelähmt. Die dringlichste Aufgabe der nächsten Regierung ist deshalb eine Reform des Wahlsystems. Ohne sie kann kein Premier auch nur eine der vielen existenziellen Herausforderungen Israels bewältigen. Gerade für Israel gilt der Satz: Auch die schwächste Regierung kann einen Krieg beginnen, aber nur eine starke ist in der Lage, einen dauerhaften Frieden mit den Nachbarn auszuhandeln. Unregierbarkeit ist für Israel ein zu hoher Preis
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