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Kölner Stadt-Anzeiger: Münsteraner Theologe hält kirchlichen Protest gegen designierten Linzer Weihbischof Wagner für einen "ganz gesunden Vorgang" Innerkirchliche Mitwirkungsrechte von Rom "systemat

Geschrieben am 16-02-2009

Köln (ots) - Der Münsteraner Theologe Klaus Müller hält den
innerkirchlichen Protest gegen den von Rom als Weihbischof von Linz
vorgesehenen Geistlichen Gerhard Weagner für einen "ganz gesunden
Vorgang". In einer "Art von Eruption" hole sich das Kirchenvolk
Mitwirkungsrechte zurück, die "jahrhundertelang gängig" gewesen
seien, sagte Müller dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe).
Müller kritisierte, die Beteiligung der Bischofskonferenzen an der
Personalauswahl habe schon in der Zeit vor Papst Benedikt XVI.
deutlich abgenommen. "Das rächt sich", so Müller. Es erhöhe sich zum
Beispiel die Gefahr, "dass kleine kirchliche »Pressure Groups« durch
die Hintertür an höchster Stelle in Rom Kandidaten lancieren, die für
Ämter objektiv ungeeignet sind" Im Lauf der Jahrhunderte habe Rom die
Mitwirkungsrechte von Gläubigen und Priestern am Ort "systematisch
beschnitten" und "die legitime Beteiligung der Ortskirchen auf ein
Minimum reduziert", so Müller weiter. "Die alten Verfahren zur
Besetzung von Leitungsämtern sind im Laufe der Jahrhunderte einer
Formalisierung und Zentralisierung gewichen. Die Kirche unterscheidet
sich da nicht von anderen Bürokratien", sagte Müller, der seit 1996
Professor für philosophische Grundfragen der Theologe ist. Nach
massiven Protesten hatte Wagner, der mit Verurteilungen der
Harry-Potter-Romane und der Deutung von Naturkatastrophen und Terror
als "Strafe Gottes" aufgefallen war, den Papst am Sonntag gebeten,
die Ernennung zum Weihbischof rückgängig zu machen. Der Vatikan
akzeptierte das Gesuch.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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