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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Geschrieben am 17-02-2009

Bielefeld (ots) - Der einst so kraftvolle Riese General Motors
(GM) liegt am Boden. Schwer angeschlagen rasselt die ehemalige Nummer
1 unter den Autoherstellern aber noch einmal kraftvoll mit dem Säbel.
Die Opel-Mutter prüft angeblich die Schließung gleich mehrerer Werke
in Europa. Betroffen sein sollen Bochum und Antwerpen. Die
Produktionsstätte in Eisenach, der modernste und vermutlich auch
profitabelste Opel-Betrieb in Europa, solle verkauft werden.
Kaum zu glauben, dass hinter diesen Meldungen ein hoher
Wahrheitsgehalt steckt. GM ist zu sehr vom Erfolg der deutschen
Tochter Opel abhängig, um der Traditionsmarke mit dem Blitz den
Garaus zu machen. Denkbar ist dagegen, dass die US-Manager mit einem
lauten Donnerschlag speziell die deutsche Regierung aufrütteln
wollen. Ein kräftige Finanzspritze für Opel könnte GM zusätzliche
Liquidität und damit ein wenig Luft im Überlebenskampf verschaffen.
Der aber wird so oder so schwer genug. Zu groß sind die Altlasten,
die sich in Detroit aufgetürmt haben. Da ist zum einen die seit
Jahren betriebene unsäglichen Modellpolitik ohne Blick auf Kunden und
Zeitgeist. Selbst Anfang des Jahres auf der Motorshow in Detroit
feierten die GM-Bosse überwiegend ihre großmotorigen Dickschiffe.
Lediglich die Opel-Schwester Chevrolet durfte mit kleineren und
verbrauchsgünstigeren Modellen ins Rampenlicht fahren.
Auf der anderen Seite zwingen die Pensionskassen die General Motors
in die Knie. Schätzungen zufolge ist der Pensionsplan von GM um 20
Milliarden Dollar und damit um 20 Prozent unterkapitalisiert. Die
Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, Kapital nachzuschießen.
Doch woher nehmen? Um staatliche Unterstützung der US-Regierung zu
bekommen, müssen schnell greifende Sanierungskonzepte vorgelegt
werden. Die könnten allerdings Verkaufsüberlegungen und damit
verbundene Verhandlungen mit der deutschen Regierung beinhalten, um
Hilfsgelder locker zu machen. Die damit verbundene Drohung ist
offensichtlich. Fließt kein Geld, steckt Opel samt den vielen tausend
Beschäftigten in Deutschland ganz tief mit drin im GM-Desaster. Zu
bezweifeln ist, dass NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, der heute
mit der Spitze von GM in den USA zusammentrifft, vor Ort tatsächlich
etwas bewegen kann. Die Erfahrung mit der Werksschließung von Nokia
in Bochum hat gezeigt, wie ausländische Unternehmen im Ernstfall mit
ihren deutschen Arbeitsstätten, den dort Beschäftigten und den
Einwänden deutscher Politiker umgehen.
Dennoch müssen alle Register gezogen werden, um den Standort Opel in
Deutschland mit allen Betrieben zu retten. Am besten ohne GM, denn
Opel baut inzwischen gute Autos. Die Kleinen wie Corsa und Agila
verkaufen sich derzeitig richtig gut, der Zafira in der Erdgasversion
passt bestens in die Zeit, und mit dem Insignia haben die Opelaner
zudem ein echtes Vorzeigeprodukt.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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