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Schulden der öffentlichen Haushalte Ende 2008: 1,5 Billionen Euro

Geschrieben am 20-02-2009

Wiesbaden (ots) - Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die öffentlichen Haushalte
(einschließlich Extrahaushalte) in Deutschland zum Jahresende 2008
insgesamt mit 1 517,1 Milliarden Euro am Kreditmarkt verschuldet.
Gegenüber dem Vorjahresstand ist das ein Anstieg um 14,9 Milliarden
Euro oder 1,0%. Die Angaben beziehen sich auf die Kernhaushalte des
Bundes, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände und ihre
jeweiligen Extrahaushalte.

Ein Anstieg der Kreditmarktschulden war 2008 beim Bund zu
verzeichnen und zwar um 19,2 Milliarden Euro auf 956,9 Milliarden
Euro. Er fiel allerdings mit + 2,0% niedriger als geplant aus, da der
Bund im letzten Jahr trotz Belastungen aus der Finanzmarktkrise per
Saldo weniger neue Fremdmittel am Kreditmarkt aufgenommen hatte als
zunächst vorgesehen.

Bei den Ländern sanken 2008 die Kreditmarktschulden insgesamt um
rund eine Milliarde Euro (- 0,2%) auf 481,7 Milliarden Euro, obwohl
darin auch schon Schulden für Finanzmarktstabilisierungsmaßnahmen
enthalten sind. In der Mehrzahl der Länder sanken die
Kreditmarktschulden oder blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert,
am stärksten war der Rückgang in Sachsen mit - 13,4%, begründet unter
anderem durch hohe Tilgungen aufgrund der Entnahme von Mitteln aus
Rücklagen.
Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden verringerten sich die
Schulden insgesamt noch stärker um 3,3 Milliarden Euro (- 4,0%) auf
78,5 Milliarden Euro.

Neben den Kreditmarktschulden zur Deckung des Haushaltsdefizits
zwischen Einnahmen und Ausgaben nahmen die öffentlichen Haushalte in
den letzten Jahren zunehmend Kassenkredite zur Überbrückung
kurzfristiger Liquiditätsengpässe auf. Diese erreichten am 31.
Dezember 2008 insgesamt 61,4 Milliarden Euro und übertrafen damit den
Vorjahreswert um 20,6%. Die Kassenkredite beim Bund betrugen zum
Jahresende 2008 28,9 Milliarden Euro (+ 47,2%). Bei den Ländern
lagen sie bei 3,3 Milliarden Euro (+ 37,7%). Die Bedeutung der
Kassenkredite war bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden - wie in
den Vorjahren - besonders hoch. Ende 2008 hatten diese 29,2
Milliarden Euro (+ 1,2%) an Schulden aus Kassenkrediten. Die Relation
der Kassenkredite zu den Kreditmarktschulden bei den Gemeinden und
Gemeindeverbänden betrug damit 35,2%.

Unter Einbeziehung der Kassenkredite betrug die
Gesamtschuldbelastung der öffentlichen Haushalte Ende 2008 1 578,5
Milliarden Euro (+ 1,6% beziehungsweise + 25,4 Milliarden Euro
gegenüber dem 31. Dezember 2007).

Endgültige detaillierte Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte
des Jahres in der Fachserie 14, Reihe 5 "Schulden der öffentlichen
Haushalte 2008" veröffentlicht. Diese enthält auch Ergebnisse zu den
vergebenen Bürgschaften und Gewährleistungen.

Abweichungen zu von Länderfinanzministerien veröffentlichten
Ergebnissen können sich unter anderem durch die Verwendung des
Haushaltsjahres anstelle des Kalenderjahres bei der amtlichen
Statistik als Berichtsperiode ergeben.

Eine methodische Kurzbeschreibung sowie eine Tabelle der Statistik
bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter
www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Christian Kickner,
Telefon: (0611) 75-4203,
E-Mail: schulden@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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