NRZ: Kommentar zu Mißfelder-Äußerungen
Geschrieben am 20-02-2009 |
Essen (ots) - Herr Mißfelder hat der Gesellschaft in mehrfacher Hinsicht einen überraschend nützlichen Dienst erwiesen: Einerseits hat er den Wählern klipp und klar gemacht, wie erschreckend tief der Abgrund zwischen Politikern und Volk sein kann und andererseits endgültig unter Beweis gestellt, dass er in der Bundespolitik nicht nur verzichtbar, sondern absolut fehl am Platz ist. Seine miserable Unterstellung, die Erhöhung der Hartz IV Bezüge wäre "ein Anschub für die Tabak - und Spirituosenwirtschaft", ist eine bodenlose Beleidigung von Bürgern, für die der Vorsitzende der Jungen Union vorgibt Politik zu machen. Nein, Herr Mißfelder macht Politik zur Selbstbefriedigung und nicht für seine Mitmenschen. Vermutlich kennt er auch keine Hartz-IV-Empfänger, obwohl er im Ruhrgebiet - wo er zuhause ist - genügend Gelegenheit hätte, welche kennen zu lernen. Millionen Arbeitslose mit Säufern gleichzusetzen, darf noch nicht einmal einem Nachwuchspolitiker ungestraft nachgesehen werden. Denn die überwältigende Mehrheit der Menschen, die auf staatliche Leistungen angewiesen ist, empfinden ihre Situation einfach nur als entwürdigend.
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