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US-Ökonom Roubini im stern: "Die Weltwirtschaft ist im freien Fall"

Geschrieben am 25-02-2009

Hamburg (ots) - Der amerikanische Wirtschaftsprofessor Nouriel
Roubini sieht die Weltwirtschaft "im freien Fall" und die deutsche
Wirtschaft in einer schlechteren Verfassung als die der USA .
"Rechnet man die aktuellen Zahlen für das vierte Quartal 2008 aufs
Jahr hoch, dann fällt die Wirtschaftsleistung im Moment um acht
Prozent. Damit geht es Deutschland zurzeit schlechter als den USA",
sagte er in einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden
Ausgabe des stern. Rechne man die jüngsten Zahlen für die Länder
der Eurozone aufs Jahr hoch, käme man auf einen Rückgang von bis zu
sechs Prozent. In Japan wären es laut Roubini sogar zwölf Prozent,
in den USA dagegen "nur" 3,8 Prozent.

Der US-Professor, der die Finanzkrise richtig vorhergesagt hatte
und seither "Dr. Doom", also Dr. Untergang genannt wird, äußerte sich
besonders besorgt über die Dynamik der A bschwächung: "Diese Krisen
verlaufen sehr schnell. Und sie verlaufen gleichzeitig." Früher seien
Krisen in einem Land durch Wachstum in anderen Ländern abgefedert
worden. "Doch jetzt ist die Weltwirtschaft buchstäblich im freien
Fall." Roubini sagt der Weltkonjunktur eine lange Durstrecke
voraus. Sie habe im Dezember 2007 angefangen - " und wenn wir Glück
haben, dann wird es vielleicht Ende 2010 langsam besser". Doch es sei
auch möglich, dass es viel länger dauere, warnte der Ökonom im stern:
"Ich glaube, die Weltwirtschaft wird in eine Phase der Deflation
eintreten: fallende Preise, auch für Rohstoffe, steigende
Arbeitslosigkeit." Eine weltweite Stagnation über Jahre, das sei das
größte Risiko.

Der 50-Jährige rügte im stern, dass die europäischen Politiker die
Folgen der US-Krise "massiv unterschätzt" hätten. Der Kontinent hinke
bei der Krisenbekämpfung immer noch hinterher: "Europa hat bislang zu
wenig getan." Offenbar handele man nach dem Motto: "zu wenig, zu
spät". Roubini forderte weitere Zinssenkungen: "Die Zinsen der
Zentralbanken sind immer noch zu hoch. Sie sollten bei null Prozent
liegen." Außerdem seien Steuererleichterungen, umfassende
Konjunkturpakete und Hilfen für notleidende Banken erforderlich.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
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Pressekontakt:
Für Rückfragen: stern-Ressort Politik + Wirtschaft 040/3703-3600

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