Allg. Zeitung Mainz: Zu Warnstreiks
Geschrieben am 25-02-2009 |
Mainz (ots) - Von Florian Giezewski
Der Stillstand im hessischen Nahverkehr bot gestern einen Vorgeschmack darauf, was im öffentlichen Dienst der Länder in den nächsten Wochen zu erwarten sein kann: ein knallharter Arbeitskampf. Denn die geforderte Gehaltserhöhung für die Bus- und S-Bahnfahrer in Hessen ist nur eine von mehreren Baustellen, auf denen Verdi jetzt zupacken will. In Rheinland-Pfalz und den übrigen Mitgliedern der Tarifgemeinschaft der Länder - zu der Hessen nicht mehr gehört - geht es neben der Gehaltsforderung von 7,5 Prozent vor allem um eine kurze Laufzeit des neuen Tarifvertrages. Damit will Verdi-Chef Bsirske erreichen, dass der Ländervertrag am Ende dieses Jahres zeitgleich mit dem Vertrag für die Beschäftigten von Bund und Kommunen ausläuft. 2010 könnte Verdi dann die weit wirkungsvolleren Streiks in den Kommunen nutzen, um wieder gemeinsame Tarifverhandlungen für Bund, Länder und Gemeinden zu erzwingen. Denn ein blockierter Nahverkehr und Müllberge am Straßenrand erzeugen politische natürlich viel mehr Druck als Protestaktionen in Landesbetrieben. Die Arbeitgeber in den Ländern wollen diese Angleichung der Tariflaufzeiten deshalb mit allen Mitteln verhindern. Deren Verhandlungsführer Möllring erinnert nicht von ungefähr an den 15-wöchigen Streik in 2006 - die Gefahr ist groß, dass er es erneut auf einen langen Arbeitskampf ankommen lassen wird. Das aber wäre in diesem Frühjahr fatal, denn für die Wirksamkeit der Konjunkturpakte ist deren schnelle Umsetzung in Behörden und Ämtern eine Grundvoraussetzung. Beide Seiten, Gewerkschaften und Arbeitgeber, sollten also sehr schnell einen Kompromiss finden - und notfalls einen Teil der Streitpunkte in das nächste Jahr vertagen.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Zentral-Desk Telefon: 06131-4859-80 desk-zentral@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
188358
weitere Artikel:
- Der neue Tag: Kommentarauszug zu Obama Weiden (ots) - " (...) Der Mann hat sich eine Menge vorgenommen. Das reicht im Normalfall für zwei Amtsperioden. Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos, wenn sich auch die Mentalität der Amerikaner ändert: Weg vom schnellen Dollar, vom raschen Profit. Solches hat das Land lange nicht mehr gehört. Das zählt zum ehrgeizigsten aller ehrgeizigen Obama-Ziele. Irgendwie haben solche Gedanken auch die Entscheider hierzulande ausgesprochen. Aber nie mit dieser Überzeugungskraft." Originaltext: Der neue Tag Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70539 mehr...
- Rheinische Post: Das Problem Hertie Düsseldorf (ots) - Kommentar von Georg Winters Die gute Nachricht vorweg: Es gibt Hoffnung für Hertie. Und natürlich wäre es den Mitarbeitern zu wünschen, dass die Warenhauskette über einen neuen Investor gerettet wird. Sie machen seit Monaten ihre Arbeit ohne zu wissen, wie die Zukunft aussieht, und hätten mehr Job-Sicherheit verdient. Aber: Die Landesregierung begibt sich mit Bürgschaften, wie sie sich jetzt andeuten, in gefährliches Fahrwasser. Wo ist der Anfang und wo das Ende? Wer sich vor Augen hält, wie lange die Konjunkturkrise mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Aschermittwoch Osnabrück (ots) - Erstaunlicher Wandel Einen derart sachlichen, fast stillen Aschermittwoch hat es in der Politik lange nicht gegeben. Deftige Parolen und wilde Beschimpfungen blieben aus. Offenkundig beginnt die Wirtschaftskrise den Stil zwischen den Parteien zu verändern. Dies ist umso erstaunlicher, als im September die Bundestagswahl stattfindet. In solchen Zeiten wird üblicherweise gerade in Bierzelten rhetorisch geholzt statt gefeilt. Sei's drum. Den Bürger kann die Rückbesinnung auf Sachlichkeit nur freuen. Denn Polemik löst mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu USA / Obama / Kongress / Rede Osnabrück (ots) - Jetzt muss Butter bei die Fische Die wichtigste Rede seit seinem Amtsantritt vor fünf Wochen hat US-Präsident Barack Obama zweifellos gemeistert - nicht nur gemessen an rhetorischen Kriterien. Vor dem Kongress verschaffte sich der Charismatiker Respekt selbst vom politischen Gegner. Und das, obwohl er die Fehler der Bush-Ära schonungslos anprangerte. Frei von Pathos und Floskeln, skizzierte Obama in einem rasanten Parforce-Ritt durch alle Problemfelder, wie Amerika aus dem Schlamassel herausfinden kann. Staat mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Vertriebene / Stiftung / Steinbach Osnabrück (ots) - Für Wahlkampf ungeeignet Zur Versöhnung beitragen, auf keinen Fall neue Gräben aufreißen soll das geplante Zentrum gegen Vertreibung. Mit diesem Versprechen überwand Kanzlerin Merkel einst polnische Bedenken gegen das lange umstrittene Projekt. Schöne Worte - die Wirklichkeit sieht anders aus. Ein unüberschaubares Netz von tückischen Gräben gefährdet die Umsetzung der Pläne und Beschlüsse. Denn das Thema ist dort gelandet, wo es nur Schaden nehmen kann: im Wahlkampf. Das eigentlich Unverantwortliche haben viele mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|