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Sensible Zähne: Viele Substanzen kaum wirksam, Hauptrisiken bleiben oft unbeachtet

Geschrieben am 27-06-2006

Lörrach (ots) -

elmex Forschung warnt: Viele Mittel ohne nachgewiesenen Nutzen im
Einsatz. Bei Behandlung von sensiblen Zähnen zu starke
Fokussierung auf den Schmerz. Risiko Zahnhalskaries und Schäden
durch zu grobe Zahnpasten werden vernachlässigt.

Etwa 15 bis 20 Prozent der Erwachsenen leiden unter sensiblen
Zahnhälsen, die ziehende Schmerzen bei Nahrungsaufnahme und
Zahnpflege verursachen. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach
Spezialprodukten deshalb ebenso gestiegen wie die Zahl der
Produktvarianten. Doch viele Inhaltsstoffe dieser Produkte sind kaum
wirksam, einige davon können sogar schädlich sein. Zu diesem Ergebnis
kommen die Experten der elmex Forschung in einem internen Bericht.
Die dem Bericht zugrunde liegenden Studien zeigen, dass viele
eingesetzte Substanzen weder die Schmerzen beseitigen noch
Zahnhalskaries wirksam vorbeugen können. In einigen Zahnpasten werden
zudem zu grobe Putzkörper eingesetzt, die den freiliegenden Zahnhals
unwiederbringlich schädigen können.

Wirkung oft minimal oder nicht belegbar

Die Beseitigung des Schmerzes steht für die Betroffenen
verständlicherweise im Vordergrund. Hierbei kommen unterschiedlichste
Substanzen zum Einsatz. So sollen mit Kalium- oder Strontiumsalzen
versetzte Zahnpasten die Schmerzweiterleitung hemmen. Für ihre
überlegene Wirkung gegenüber Standardzahnpasten - beispielsweise mit
Natriummonofluorphosphat - gibt es jedoch keinen eindeutigen
klinischen Beleg. Auch die Effektivität von Natriumfluorid bei der
Desensibilisierung kann nur als mäßig bezeichnet werden. Die besten
Studienergebnisse zeigen aminfluoridhaltige Zahnpasten. Durch die
speziellen Eigenschaften dieser Fluoride wird eine besonders stabile,
gut haftende Fluorid-Deckschicht gebildet, die eine Weiterleitung
schmerzhafter Reize verhindert. Dadurch sind aminfluoridhaltige
Produkten gegenüber Produkten mit Natriumfluorid bei der Bekämpfung
schmerzempfindlicher Zähne deutlich überlegen.

Karies: freiliegende Zahnhälse besonders gefährdet

Doch die alleinige Thematisierung des Schmerzes bei freiliegenden
Zahnhälsen wird von Experten auch kritisch betrachtet. "Der Schmerz
ist lediglich ein Symptom. Durch eine zu starke Fokussierung auf die
Schmerzbekämpfung läuft man Gefahr, die eigentlichen Probleme aus den
Augen zu verlieren: allen voran das der Zahnhalskaries", mahnt Prof.
Ingrid Hoyer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Da das
freiliegende Dentin des Zahnhalses wesentlich weniger
widerstandsfähig gegen die Säureangriffe der Plaquebakterien ist als
der Schmelz, besteht ein deutlich erhöhtes Kariesrisiko. Vor allem
bei älteren Patienten muss hier das Hauptaugenmerk liegen, denn oft
fehlt das Warnsignal Schmerz. "Viele Produkte für sensible Zähne
bieten aufgrund mangelnd wirksamer Inhaltsstoffe keinen ausreichenden
Schutz vor Zahnhalskaries", kritisiert Bärbel Kiene von der elmex
Forschung. "So haben Kalium- und Strontiumsalze nachweislich
keinerlei karieshemmenden Effekt, Zinksalze - wie beispielsweise
Zinkcitrat - wirken weder desen sibilisierend noch karieshemmend und
Substanzen wie Pyrophosphat, Vitamin E oder Vitamin B5 kann man
ebenfalls in Bezug auf den Kariesschutz als wirkungslos bezeichnen."
Studien belegen, dass das Aminfluorid auch bei der Prophylaxe von
Zahnhalskaries besonders effektiv ist, da die vom Aminfluorid
gebildete Fluorid-Deckschicht einen hohen Kariesschutz gewährleistet.


Keine Weißmacher bei sensiblen Zähnen

Echten Schaden können andere Inhaltsstoffe vermeintlicher
Spezialprodukte für sensible Zähne anrichten: stark Substanz
abtragende (abrasive) Putzkörper. Da das freiliegende Dentin weicher
ist als Schmelz, muss es besonders schonend gereinigt werden, um den
empfindlichen Zahnhals nicht anzugreifen. Deshalb sollte eine
Spezial-Zahnpasta für freiliegende Zahnhälse keine groben Putzkörper
enthalten. Ingrid Hoyer warnt vor irreführenden Produktbezeichnungen:
"Die Bezeichnung 'sensitiv' ist kein verlässlicher Hinweis darauf,
dass eine Zahnpasta schonend reinigt. Eine Orientierung gibt der
sogenannte RDA-Wert, mit dem die Abrasivität einer Zahnpasta
angegeben ist. Bei freiliegenden Zahnhälsen sollte er einen Wert von
40 nicht übersteigen. Sehr günstig ist der für 'elmex SENSITIVE'
angegebene Wert von etwa 30. Whitening-Produkte oder
Raucherzahnpasten sind für die tägliche Pflege sensibler Zähne wegen
ihres meist hohen RDA-Wertes ungeeignet. Generell", rät Hoyer,
"sollte man bei der Auswahl von Spezialprodukten für sensible Zähne
darauf achten, dass die Leistungen der Inhaltsstoffe wissenschaftlich
dokumentiert sind."

Literatur:
Brodowski & Imfeld 2003
Jensen 2003
Poulsen et al. 2005
Renggli et al. 1997
Strübing 1980
Gülzow & Köhler 1998
Klimek et al. 1998
Gintner et al. 2000
Imfeld 2002


Originaltext: GABA GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=28995
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_28995.rss2

Pressekontakt:
GABA GmbH
Public Relations
Berner Weg 7
79539 Lörrach
Tel: 0 76 21 / 907 120
Fax: 0 76 21 / 907 124
E-Mail: presse@gaba-dent.de


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