WAZ: USA ziehen Truppen aus Irak ab - Pragmatischer Rückzug - Leitartikel von Markus Günther
Geschrieben am 27-02-2009 |
Essen (ots) - Obamas Rückzugsstrategie für den Irak hat wenig zu tun mit der schnellen Beendigung des Krieges, die er im Wahlkampf versprochen hat. 19 Monate lässt der neue Präsident seinen Generälen Zeit, ein Ende der aktiven Kampfhandlungen vorzubereiten und einen schrittweisen Rückzug einzuleiten. Aber selbst danach sollen zwischen 35 000 und 50 000 US-Soldaten im Irak stationiert bleiben. Sie bleiben im Irak, um bei einer neuen Eskalation der Gewalt schnell eingreifen zu können. So neu, so anders ist die Irak-Politik Obamas nicht. Selbst Bushs General Petraeus und Obamas Wahlkampfgegner John McCain unterstützen den Plan - weil er eben nicht der radikale Rückzug um jeden Preis ist, von dem einst die Rede war. Obamas historisches Verdienst bleibt es, als einer der wenigen amerikanischen Politiker von Anfang an gegen den Irak-Krieg opponiert zu haben. Doch die Debatte um den Anfang dieses Krieges ist nun Geschichte. Es geht um eine pragmatische Lösung, den Krieg zu beenden, ohne den Irak sich selbst zu überlassen. Obama geht genau diesen pragmatischen Weg.
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