WAZ: Tarifabschluss öffentlicher Dienst - Mehr war nicht drin - Leitartikel von Wolfgang Mulke
Geschrieben am 01-03-2009 |
Essen (ots) - Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder haben Pech mit ihren Gehaltsverhandlungen. Beim letzten Mal 2006 war der Aufschwung noch nicht in den Länderkassen angekommen. Diesmal mussten die Gewerkschaften mitten in eine veritable Wirtschaftskrise hinein verhandeln. So gesehen ist das Ergebnis noch ansehnlich. Von dem großen Erfolg, von dem Verdi-Chef Frank Bsirske spricht, kann nicht die Rede sein. Nach jahrelangem Kaufkraftverlust wird diesmal zwar die Teuerungsrate mehr als ausgeglichen. Doch der reale Lohnzuwachs beträgt nur wenige Euro. Nur auf dem Papier stimmt das Ergebnis. Da wurden alle Ziele erreicht: ein Sockel, damit vor allem die Geringverdiener etwas vom Abschluss haben und eine Lohnerhöhung, die prozentual mit der von Bund und Kommunen mithalten kann. Viel mehr war in der aktuellen Lage nicht drin. Mit Härte wären die Gewerkschaften nicht weiter gekommen. Denn mit jedem Tag Verzögerung werden die Folgen der Wirtschaftskrise sichtbarer - und das hätte die Verhandlungsposition und die Kampfbereitschaft der Basis immer weiter geschwächt.
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