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RNZ: Herunterfahren

Geschrieben am 03-03-2009

Heidelberg (ots) - Von Alexander R. Wenisch
Wahlen sollen öffentlich und frei sein - frei von fremder
Einflussnahme. Genau das ist bei Wahlcomputern nicht gewährleistet.
Zwar konnten bei den zurückliegenden Stimmabgaben per Knopfdruck
keine Manipulationen festgestellt werden. Doch PC-Experten haben
längst gezeigt, wie mit nur wenigen Handgriffen Hard- und Software
der Wahlmaschinen beeinflusst werden können. Was innerhalb der "Black
Box" mit der Wahlstimme passiert, ist nicht nachvollziehbar. Die
realpolitischen Konsequenzen waren in den zurückliegenden Jahren
immer wieder in der USA zu beobachten, wo beispielsweise Computer
schon Stimmen zählten, obwohl Wahllokale noch gar nicht geöffnet
hatten.
Darum ist die aktuelle Entscheidung der Karlsruher
Verfassungsrichter, unsichere Wahlmaschinen in Deutschland
herunterzufahren, goldrichtig. Der Zeitgewinn, den eine digitale
Stimmauszählung am Wahlabend oder die bequeme Wahl am heimischen PC
versprechen, er steht in keinem vernünftigen Verhältnis zur drohenden
Gefahr. Das Ansehen der Demokratie leidet bereits heute ebenso wie
der Ruf der Politiker, die immer stärker als karriereorientierte,
bürgerferne Kaste empfunden werden. Kämen sie durch manipulierte
Urnengänge an die Macht, wäre der Vertrauensverlust nicht wieder
gutzumachen.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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