Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Befruchtung / Alter / BSG
Geschrieben am 03-03-2009 |
Osnabrück (ots) - Flexibler, bitte
Wann ist eine Frau offiziell zu alt zum Kinderkriegen? Und wer bestimmt das? Es ist ein sehr privater Bereich, der von dem Urteil berührt wird. Und gleichzeitig ein gesellschaftlich relevanter. Die Entscheidung, dass eine künstliche Befruchtung bei einer Frau ab 40 Jahren nicht mehr bezuschusst wird, gleicht der offiziellen Feststellung: Das lohnt sich nicht mehr.
Die Chance auf eine Schwangerschaft nach einer Behandlung - in diesem Alter bei 18 Prozent - erscheint dem Gesetzgeber zu gering, einem betroffenen Paar ist sie aber die letzte Hoffnung, doch noch Eltern zu werden. Diese bleibt nun nur denen, die den vollen Preis bezahlen können. Dabei kann schon den seit 2004 fälligen Eigenanteil nicht jeder aufbringen. Das wirkt ungerecht - zumal in einer Gesellschaft, die sich so sehr wegen des mangelnden Nachwuchses sorgt.
Es ist anzunehmen, dass die Frauen, die recht spät noch ein Kind wollen, sich das nicht leichtfertig erst kurz vor ihrem 40. Geburtstag überlegt haben. Oft standen, so ist die gesellschaftliche Realität, Ausbildung und Beruf zunächst im Vordergrund. Wenn dann eine Frau mit Mitte 30 auf natürlichem Wege versucht, ein Kind zu bekommen, und schließlich erkennt, dass dies nicht gelingt, kann sie schnell die Altersgrenze erreichen, ab der eine künstliche Befruchtung nicht mehr bezuschusst wird. Da sollte der Gesetzgeber flexibler sein.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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