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WAZ: Opel-Debatte - Politik muss da durch - Leitartikel von Thomas Wels

Geschrieben am 04-03-2009

Essen (ots) - Opelanern muss die Debatte um Opel als
systemrelevantes oder nicht systemrelevantes Unternehmen vorkommen
wie das Lockendrehen auf der Glatze. Am Ende des Tages ist es ihnen
wurscht, weshalb sie ihren Arbeitsplatz behalten oder nicht.
Für die Politik ist diese Frage immens wichtig. Die Antwort bestimmt
letztlich, wem die Politik mit Steuergeld hilft und wem nicht.
Banken, darüber sind sich alle Ökonomen einig, sind lebenswichtig für
das gesamte System, sie sind der Blutkreislauf einer Wirtschaft, ohne
ihre Kredite geht nichts. Und in der jetzigen Lage könnte ein
einziger Zusammenbruch zum Kollaps des Ganzen führen, kurzum: Sie
sind relevant fürs System. Bei Opel ist das anders. Ein Aus für Opel
wäre dramatisch schlimm für zehntausende Familien, das Ruhrgebiet
wäre erschüttert, aber das System gefährdete es nicht. Andere
Unternehmen sprängen in die Lücke. Wenn jetzt Politiker den Begriff
"systemrelevant" kapern und ihn einfach auf Zulieferer übertragen,
die bedroht sein könnten, dann ist schiere Größe das Argument. Der
Mittelstand, der 90 Prozent aller Arbeitsplätze stellt, fiele
hintenrüber.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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