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ZDF-Politbarometer März I 2009 / Jeder Zweite gegen Staatshilfe für Opel / Schwarz-gelbe Koalition wird klar favorisiert

Geschrieben am 06-03-2009

Mainz (ots) - In der politischen Stimmung kommt die CDU/CSU im
aktuellen Politbarometer unverändert auf 39 Prozent, die SPD
verschlechtert sich auf 23 Prozent (minus 2), und die FDP kann nach
Einbußen im Februar jetzt mit 16 Prozent (plus 4) wieder deutlich
zulegen. Leichte Verluste haben auch die Linke mit 8 Prozent (minus
1) und die Grünen mit 10 Prozent (minus 2).

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Dies
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach
auf 37 Prozent (minus 1), die SPD auf 24 Prozent (minus 1), die FDP
erhielte 15 Prozent (plus 2), die Linke 10 Prozent, ebenso die Grünen
10 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen 4 Prozent, alle
unverändert.

Bei der Beurteilung verschiedener Koalitionsvarianten wird ein
Bündnis aus CDU/CSU und FDP klar favorisiert: 44 Prozent fänden es
gut, wenn es zu einer solchen Regierung käme, 32 Prozent schlecht,
und 20 Prozent wäre dies egal (weiß nicht: 4 Prozent). Eine
Fortsetzung der Großen Koalition fände die Zustimmung von 33 Prozent
der Befragten, 40 Prozent hielten dies für schlecht, 23 Prozent wäre
es egal (weiß nicht: 4 Prozent). Eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen
und FDP würden 26 Prozent befürworten, 50 Prozent sprechen sich
dagegen aus (egal: 21 Prozent; weiß nicht: 3 Prozent). Auf die größte
Ablehnung würde ein Dreierbündnis aus SPD, Grünen und Linke stoßen:
Nur 14 Prozent wären dafür, aber 69 Prozent dagegen (egal: 14
Prozent, weiß nicht: 3 Prozent).

Wenn es um den Ausgang der Bundestagswahl im September geht, so
erwarten 66 Prozent, dass Union und FDP zusammen eine Mehrheit haben
werden; 24 Prozent glauben dies nicht, und 10 Prozent können sich
dazu nicht äußern.

Die meisten der nach Meinung der Befragten wichtigsten
Politikerinnen und Politiker werden jetzt besser bewertet als im
Februar, so auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die weiterhin auf
Platz eins der Top Ten liegt: Sie kommt auf der Skala von +5 bis -5
auf einen Durchschnittswert von 2,1 (Feb.: 1,8). Platz zwei hält
Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 1,8 (Feb.: 1,4). Es folgen
Peer Steinbrück mit 1,6 (Feb.: 1,2), Ursula von der Leyen mit 1,2
(Feb.: 1,0) und Franz Müntefering mit unveränderten 0,9. Auf Platz
sechs liegt Guido Westerwelle, der mit 0,8 (Feb.: 0,6) eingestuft
wird, gefolgt von Horst Seehofer mit 0,6 (Feb.: 0,2). Deutlich im
Negativbereich liegen die Beurteilungen von Ulla Schmidt mit minus
0,9 (Feb.: minus 0,8), Gregor Gysi mit minus 1,2 (Feb.: minus 1,1)
und Oskar Lafontaine mit minus 1,5 (unverändert).

Genauso wie in den letzten Monaten hat Angela Merkel bei der
Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder
Bundeskanzlerin hätten, einen deutlichen Vorsprung vor Frank-Walter
Steinmeier: Für sie sprechen sich 55 Prozent (Feb.: 55 Prozent) aus,
für ihren Herausforderer 30 Prozent (Feb.: 31 Prozent), 15 Prozent
(Feb.: 14 Prozent) äußern sich nicht. Auch wenn es um die Lösung der
Probleme im Rahmen der Wirtschaftskrise geht, setzt eine Mehrheit auf
die Kanzlerin. 42 Prozent trauen dies eher Angela Merkel zu, 27
Prozent eher Frank-Walter Steinmeier (weiß nicht: 31 Prozent).

Staatshilfen für den angeschlagenen Autobauer Opel steht jeder
zweite Befragte skeptisch gegenüber. So lehnen es 50 Prozent ab, Opel
mit Steuermitteln zu unterstützen, 44 Prozent sprechen sich dafür aus
(weiß nicht: 6 Prozent). Mit Ausnahme der SPD-Anhänger, von denen 49
Prozent für und 47 Prozent gegen Staatshilfen sind, überwiegt in den
einzelnen Parteianhängergruppen die Ablehnung: 53 Prozent der
CDU/CSU-, 59 Prozent der FDP-Anhänger, 50 Prozent der Anhänger der
Linken und 50 Prozent der Grünen-Anhänger sind gegen ein staatliches
Engagement bei Opel.

Viel diskutiert wird zur Zeit über die Höhe von Managergehältern,
die 90 Prozent für zu hoch und nur 7 Prozent für angemessen halten
(zu niedrig: 1 Prozent, weiß nicht: 2 Prozent). In diesem
Zusammenhang sind zwei Drittel (67 Prozent) für ein stärkeres
Eingreifen des Staates, 30 Prozent lehnen das ab (weiß nicht: 3
Prozent). Auch die Anhänger aller Parteien teilen diese Einschätzung
mehrheitlich.

Dieter Althaus, der in einen Skiunfall verwickelt war, bei dem
eine Frau ums Leben kam, wurde diese Woche wegen fahrlässiger Tötung
zu einer Geldstrafe verurteilt. Wenn er im Sommer in Thüringen wieder
als Ministerpräsident antritt, finden das 65 Prozent der Befragten
richtig und 30 Prozent nicht richtig (weiß nicht: 5 Prozent).

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 3. bis 5. März 2009 bei 1319 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 27. März 2009, nach dem
"heute-journal".

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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