Lausitzer Rundschau: Falsche Erwartungen Streit über Ärzte-Honorare
Geschrieben am 09-03-2009 |
Cottbus (ots) - Die Honorarreform für die Ärzte krankt offenbar an einem großen Missverständnis: Ihre Standesvertreter haben Erwartungen geweckt, die kaum einzuhalten waren. Zwar ist heute mehr im Geldtopf als noch im Vorjahr. Wenn das System aber gerechter werden soll, und dazu haben sich alle bekannt, dann gibt es automatisch Gewinner und Verlierer. Die CSU will am liebsten die gesamte Honorarreform entsorgen. Eine Reform wohl gemerkt, die sie selbst freudig mit beschlossen hat. Der Verdacht liegt nah, dass es ihr in erster Linie um Wahlkampf geht. Die Versicherten bleiben dabei auf der Strecke. Der Vorschlag für eine frei ausgehandelte Gebührenordnung nach dem Vorbild der privaten Krakenkassen klingt zwar gut. Doch zur ganzen Wahrheit gehört, dass es für die kassenärztliche Vergütung dann kaum noch Beschränkungen geben würde. Das mag gut für die Ärzte sein, aber schlecht für die Beitragszahler, die die Einkommenszuwächse finanzieren müssen. Den Streit auf dem Rücken der Patienten auszutragen, indem einzelne Ärzte nur noch gegen Vorkasse behandeln, ist an Frechheit kaum zu überbieten. Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben die Reform mit ausgehandelt. Also müssen sie auch für eine angemessene Verteilung des Geldes sorgen. Übrigens, die genauen Honorare werden frühestens im nächsten Monat ermittelt. So manche Aufregung könnte sich dann als heiße Luft erweisen. Deshalb bitte etwas mehr Gelassenheit.
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