(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Kontrastprogramm, Kommentar von Stefan Kroneck zu den Ergebnissen deutscher Autobauer

Geschrieben am 12-03-2009

Frankfurt (ots) - In der weltweiten Absatzkrise bietet die
deutsche Autoindustrie Kontrastprogramm. Während Europas Marktführer
Volkswagen 2008 den Gewinn steigert und die Dividende erhöht, müssen
BMW und Daimler der Rezession Tribut zollen. Die beiden Hersteller
hochpreisiger Modelle verbuchten einen erheblichen Ergebniseinbruch
aufgrund von Verlusten in Milliardenhöhe im Jahresschlussquartal. Die
Aktionäre der beiden Dax-Konzerne im Premiumsegment müssen sich mit
reduzierten Ausschüttungen begnügen.

Einiges deutet darauf hin, dass die Wolfsburger den
Wirtschaftsabschwung besser durchfahren werden als die Wettbewerber
aus Stuttgart und München. Dazu tragen unter anderem die staatlich
geförderten Abwrackprämien in vielen westeuropäischen Ländern bei,
wovon vor allem Volumenhersteller wie Volkswagen profitieren.
Premiumhersteller schauen hierbei in die Röhre. Zuschläge von 2500
Euro wie in Deutschland bieten bei Fahrzeugpreisen von mehr als 40000
Euro halt keinen zusätzlichen Kaufanreiz. Vor diesem Hintergrund
rechnet VW-Chef Martin Winterkorn für 2009 mit einem Absatzrückgang
von "nur" 10%, während BMW und Daimler sich auf einen Rückgang von
20% einstellen müssen. Zudem trifft die Rezession des weltgrößten
Automarktes die beiden Autobauer aus Süddeutschland stärker als den
Anbieter aus der norddeutschen Tiefebene. Im Verhältnis zum gesamten
Absatzvolumen kommen BMW mit 23% und Mercedes mit 20% in den USA auf
eine weitaus höhere Quote als die VW-Tochter Audi (9%).

Vor allem bei den Münchnern rächt sich nun die aggressive
US-Expansionsstrategie der Vergangenheit, als der Verkauf über
günstige Leasingraten angeschoben wurde, wobei die Restwerte der
zurücklaufenden Gebrauchtwagen in der damaligen allgemeinen Euphorie
sehr hoch angesetzt wurden. Das Ergebnis sind Belastungen von 2Mrd.
Euro, die tiefe Löcher in die Erfolgsrechnung reißen. Das Thema
Autorestwerte wird BMW-Chef Norbert Reithofer noch bis ins Jahr 2010
hinein beschäftigen.

Da die Marktmisere anhält, wird für die Autobauer 2009 operativ
nicht viel zu holen sein. Dem deutschen Trio drohen hohe Verluste im
laufenden Quartal. Somit sind sie gezwungen, ihre Sparmaßnahmen
auszuweiten, um die Firmenkasse zu schonen. Engere Kooperationen wie
zum Beispiel im Einkauf könnten helfen, das Leid zu lindern.

(Börsen-Zeitung, 13.3.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

191604

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu VW / Wirtschaftskrise Osnabrück (ots) - Gut aufgestellt Im weltweiten Abwärtsstrudel der Autobranche steht der VW-Konzern noch gut da. 2008 fuhren die Wolfsburger im Gegensatz zu ihren Kollegen bei Daimler und BMW Rekordwerte ein. Die Absatzkrise macht sich allerdings auch am Mittellandkanal bemerkbar. Die erste Kurzarbeit seit 25 Jahren haben die VW-Werker gerade hinter sich, die mehr als 16000 Leiharbeiter mussten ihre Spinde räumen. Für das laufende Quartal drohen rote Zahlen. Doch VW-Chef Martin Winterkorn sieht sein Haus auch für eine stürmische mehr...

  • Großhandelspreise Februar 2009: - 5,7% zum Februar 2008 Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 13.03.2009 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Der Index der Großhandelsverkaufspreise lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2009 um 5,7% unter dem Vorjahresstand. Im Vergleich zum Januar 2009 sanken die Großhandelspreise im Februar 2009 geringfügig (- 0,1%). Im Großhandel mit festen Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen lagen die Preise um 14,8% unter denen von Februar 2008. mehr...

  • Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im Januar 2009: Real - 20% zum Vorjahr Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 13.03.2009 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ging nach vorläufigen Angaben der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im Januar 2009 arbeitstäglich bereinigt um 20,0% gegenüber dem Januar 2008 zurück (nach - 12,6% im Dezember 2008). Das war der höchste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Berechnungen 1991. Der Inlandsumsatz nahm im Vergleichszeitraum mehr...

  • Konsumausgaben in Deutschland bedeutend niedriger als in den USA Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mit Blick auf den Weltverbrauchertag am 15. März mitteilt, liegt das Niveau der durchschnittlichen Konsumausgaben in Deutschland deutlich niedriger als in den Vereinigten Staaten von Amerika. Je Einwohner ergaben sich für 2008 in Deutschland Ausgaben in Höhe von 17 073 Euro gegenüber 22 457 Euro in den USA. Die privaten Haushalte in Deutschland haben ihre Konsumausgaben 2008 im Vergleich zu 2000 in jeweiligen Preisen um mehr als 15% gesteigert (2008 gegenüber 2007: + 2,1%). mehr...

  • Nike ruft weltweit zum virtuellen Geschlechterkampf auf die Nike+ Men vs Women Challenge Frankfurt (ots/PRNewswire) - - Roger Federer, Zlatan Ibrahimovic, Tony Parker und Eva Longoria Parker, Paula Radcliffe und Fernando Torres spielen die Hauptrolle im neuen NIKE TV-Spot Der Startschuss ist am 13. März und der Zieleinlauf am 20. April. Auf der weltgrössten Lauf-Community www.nikeplus.com ruft Nike zum virtuellen, sportlichen Geschlechterkampf auf. In dieser Zeit werden die gelaufenen Kilometer von Frauen und Männern gezählt, die an der offiziellen Men vs. Women Challenge teilnehmen. Der Wettkampf "Männer gegen Frauen" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht