Rheinische Post: Maßloser Manager Kommentar Von Alexander von Gersdorff
Geschrieben am 15-03-2009 |
Düsseldorf (ots) - Ein Großteil der Manager arbeitet hart, ist erfolgreich und verdient angemessen. Wenn aber den Konzernlenkern dieser Epoche pauschal und auf alle Zeiten das Etikett der Raffgierigen, Machtbesessenen und Maßlosen anhaften wird, dann wird Klaus Zumwinkel das Gesicht dazu sein. Raffgierig war er, als er versuchte, einen Gutteil seiner üppigen Vorstandsvergütung vor dem deutschen Fiskus zu retten, obwohl ihm auch "netto" noch viele Millionen geblieben sind es hat zu einer Privatburg am Gardasee gereicht. Machtbesessen war er sofern sich der Verdacht erhärtet in seinem Bestreben, die völlige Kontrolle über Vorstände, Aufsichtsräte und Gewerkschafter bei der ihm als Aufsichtsratsvorsitzenden verantworteten Telekom zu gewinnen. Und maßlos, wenn auch legal, ist sein Wunsch, sich seine Pensionsansprüche in Höhe von 20 Millionen Euro sofort auszahlen zu lassen. Ausgerechnet dem braven Biedermann Zumwinkel ist beim Umgang mit Geldfragen jede Feinfühligkeit abhanden gekommen. Die Lehren aus der Ära Zumwinkel, deren Nachwirkungen bis heute anhalten: Deutschland und die Welt brauchen nicht nur neue Finanz- und Vergütungsregeln. Sie brauchen auch eine weniger am kurzfristigen materiellen Erfolg orientierte Grundeinstellung in allen Lebensfragen.
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