 Neue OZ: Kommentar zu Leipziger Buchmesse
Geschrieben am 15-03-2009 |
Osnabrück (ots) - Mehr Lust auf Bildung und Sprache
Nein, die Menschen ziehen sich nicht schlagartig auf ihre
heimischen Fernsehapparate zurück. Sie interessieren sich mehr denn
je für gute Bücher - obwohl die Weltwirtschaftskrise anderes vermuten
ließe. Das ist die gute Nachricht von der diesjährigen Leipziger
Buchmesse - es sei denn, das dicke Ende kommt noch, zum Ende des
Jahres, wie es auch für andere kulturelle Segmente vorausgesagt wird.
Aber schön wäre er doch, der Gedanke, dass Bücherfans sich nicht
so leicht von einer Lieblingsbeschäftigung abbringen lassen, dem
Lesen. Messe-Verantwortliche beobachten sogar, dass das Bedürfnis
nach Bildung und kultivierter Sprache wieder zugenommen hat. Der
notorische Zeitmangel unserer mit Freizeitangeboten und Informationen
überladenen Tage verdrängt anscheinend nicht auf Dauer einmal
gesetzte Prioritäten.
Der Messe-Run auf prominente Autoren schadet da nichts, ist doch
die Neugier auf geistreiche Persönlichkeiten gewinnbringender als
mancher andere fragwürdige Starkult.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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