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Kölnische Rundschau: Zur Studie über Jugend und Gewalt

Geschrieben am 18-03-2009

Köln (ots) - Jede neue Jugendstudie zeigt immer wieder vor allem
eins: Bildung ist alles. Fast alles, natürlich, aber der Zusammenhang
zwischen den Bildungschancen und der Neigung zu Kriminalität und
Gewalt ist unübersehbar. Diese Erkenntnis beruht nicht nur auf den
aktuellen Befragungen, sondern auf vielen Studien, die unter anderem
vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen gemacht worden
sind. Und zwar nicht bloß in der Theorie: Intensive Bildungsarbeit
hat beispielsweise in Hannover die Zahl der Gewaltdelikte von
Jugendlichen spürbar und messbar sinken lassen. Bildungsarbeit
bedeutet in diesem Fall, da es vordringlich um die extrem hohe
Gewaltbereitschaft unter Migrantenkindern geht, ganz wesentlich auch:
Integration. Wenn Kinder in ihren Familien Gewalt als Normalität
erleben, kann nur aktive Einbindung in einen gewaltfreien
Bildungsprozess verhindern, dass sie diese Normalität weitergeben.
Die Studie aus Niedersachsen böte beste Gelegenheit, eine neue
Leitkulturdebatte zu starten. Vermutlich wäre es aber sinnvoller,
darüber zu reden, wie der jungen Generation Hilfestellungen gegeben
werden können. Wertvorstellungen aufzwingen kann niemand. Was
bleibt, ist die Demonstration der Vorzüge einer Gesellschaft,
in der gewaltbehaftete männliche Klischees der Vergangenheit
angehören, in der Intelligenz, Offenheit und Leistungswille belohnt
werden statt vorgeführter Macht und präpotentem Gehabe. Dass auch die
deutsche Gesellschaft für diesen Weg lange braucht, zeigt ja die
Studie ebenso. Noch in den 1990er Jahren, die sicher niemand als
Ära schwarzer Pädagogik betrachtet, war Gewalt in der Erziehung viel
verbreiteter als heute. Inzwischen hat sich da noch einiges getan,
und das hat auch zur Folge, dass Jugendliche Gewalt in ihrer Umgebung
häufiger ächten. Bildung, Integration und die Reduzierung der Gewalt
in Familien nennt der Soziologe Dirk Baier die Mittel der Wahl.
Das kann man ganz einfach unterschreiben.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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