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Capgemini Consulting veröffentlicht HR-Barometer 2009 / Steiniger Weg zu moderner Personalarbeit: in vielen Bereichen nur kleine Fortschritte

Geschrieben am 18-03-2009

Berlin (ots) - Die Personalbereiche der meisten großen Unternehmen
sind personell üppig ausgestattet; doch sie tragen relativ wenig zum
Geschäftserfolg bei. Fast die Hälfte aller für Human Resources (HR)
Verantwortlichen, die Capgemini Consulting für sein jüngstes
"HR-Barometer" befragt hat, sehen sich noch "nicht ausreichend" als
Business Partner ihres Managements. Und noch mehr, nämlich 60
Prozent, räumen selbstkritisch ein, dass auch der Beitrag von HR zum
Unternehmenserfolg "nicht ausreichend" (50%) oder "noch gar nicht"
(10%) messbar sei.

Rund zwei Drittel beklagen denn auch, dass sie "zu wenig Zeit für
wertschöpfende Themen" hätten und andererseits "mit operativen Themen
überlastet" seien. "Vor diesem Hintergrund", kommentiert Martin
Claßen, Vice President bei Capgemini Consulting, "wundert es nicht,
dass die HR-Effizienz wieder zum Thema geworden ist." Zwei von drei
Personalbereichen schneiden denn auch bei der Betreuungsquote, einer
wichtigen Kennzahl, nur mangelhaft oder sogar ungenügend ab. Die
scheinbaren Effizienzgewinne der vergangenen Jahre an der einen
Stelle wurden vielerorts durch neue Stellen für andere HR-Themen
wieder ausgehebelt. Daher werden die meisten Personalbereiche in der
derzeitigen Wirtschaftssituation wieder mehr mit sich selbst als mit
ihrem Beitrag für den Unternehmenserfolg beschäftigt sein.

An der alle zwei Jahre durchgeführten Capgemini Consulting-Studie
- inzwischen die vierte - haben sich 80 der größten Unternehmen im
deutschsprachigen Raum beteiligt. Es ist ein repräsentativer
Querschnitt durch alle Branchen der Privatwirtschaft. Die Antworten
zu dem weiter ausgefeilten Fragenkatalog mit Fragen zur Strategie,
Organisation und Themen moderner Personalarbeit kamen ausschließlich
von hochrangigen "Personalern".

Wenig Einfluss auf strategische Entscheidungen

Der in vielen Unternehmen stattfindende Wandel - nicht nur in der
Krise - geht nach dem Ergebnis der HR-Studie an den Personalbereichen
oft vorbei: "Der Einfluss von HR bei strategischen Entscheidungen",
so heißt es im HR-Barometer 2009, "hat sich seit 2007 nicht
verbessert." Woran liegt es? "Keineswegs am guten Willen", bilanziert
Martin Claßen, "denn nur ein Prozent der Befragten sieht mangelnde
Motivation, aber 65 Prozent klagen über zu viele operative Aufgaben."
Fast jeder Dritte führt "fehlende Einbindung in Geschäftsprozesse"
als Ursache an - und jeder Vierte glaubt an fehlendes Vertrauen oder
gar Widerstand bei den eigenen Vor¬gesetzten. Ein grundsätzliches
Akzeptanzproblem empfinden die meisten HR-Verantwortlichen jedoch
nicht: Rund 25 Prozent spüren "Vertrauen voll und ganz" und fast 50
Prozent immerhin ein "ausreichendes Vertrauen".

Der nach wie vor steinige Weg zu einer modernen Personalarbeit,
insbesondere zur Umsetzung des Business-Partner-Modells, kann nur in
kleinen Schritten erfolgen. Auf die Frage an die HR-Verantwortlichen,
welche Maßnahmen sie denn zur Förderung des als richtig erkannten
Ziels einsetzen, antworteten 43 Prozent mit "Qualifizierung der
Business Partner"; 38 Prozent hielten das "Aufsetzen einer
Transformation" für das beste Mittel, zehn Prozent tendieren zum
"Austausch durch externe Rekrutierung". Alle diese Maßnahmen weisen
in die richtige Richtung, bringen aber keine schnellen Erfolge.

Schwerpunkt der Studie: Strategic Workforce Management

Ganz oben in der Liste aktueller HR-Themen stehen
"Führungskräfteentwicklung" (66 %), "Employer Branding" (49 %) und
"Change Management" (45 %). Dies bietet keine Überraschung.
Überhaupt: "Die Themen von HR haben sich in den vergangenen Jahren
wenig geändert. Auch für die Zukunft sind nur kleinere Verschiebungen
zu erwarten. Es geht daher darum, die bekannten Themen gut zu machen"
meint Martin Claßen.

Strategic Workforce Management - das Schwerpunktthema im HR
Barometer 2009 - ist auf dem besten Weg, zum Top-Thema aufzusteigen.
Den Unternehmen wird zunehmend bewusst, dass demografische
Entwicklungen ein Faktum und Engpässe in manchen
Arbeitsmarktsegmenten ein wachstumslimitierender Faktor sind. Auch
jetzt in der Krise und erst recht beim nächsten Aufschwung. Schon
2010, so glaubt jeder achte HR-Verantwortliche, werden die
strategische Personalplanung und deren Abstimmung mit der
Unternehmensstrategie deutlich in den Vordergrund rücken. Bereits 50
Prozent der befragten Unternehmen haben erste Lösungen implementiert;
unternehmensweit wird Strategic Workforce Management bereits von 22
Prozent durchgeführt.

Das Zukunftsthema: Talent-Management

Wo das Strategic Workforce Management schon praktiziert wird,
konzentriert sich der Einsatz auf die Prognose des quantitativen
Personalbedarfs (91 %), auf die künftig erforderliche Soll-Kompetenz
(84 %) und die Analyse der heutigen Ist-Kompetenz (66 %). Schon jetzt
wird deutlich, dass viele weitere Anwendungsmöglichkeiten erkannt und
geplant sind, insbesondere bei der qualitativen Personalplanung und
den Erfolgsnachweis von Talent-Management-Maßnahmen.

Die Rekrutierung, Entwicklung und Bindung von Talenten für ein
Unternehmen sind wohl das bedeutendste HR-Thema für die Zukunft: Das
HR-Barometer hat deutlich gemacht, dass eine "alternde Workforce" bis
2010 für die Personaler erheblich wachsende Bedeutung erhält: Die
Zahl der Nennungen als künftig wichtiges Thema schnellte von 30 auf
58 Prozent. Nicht ganz so stark, aber bemerkenswert das Interesse am
"Wettbewerb um Talente": Es zeigt ein Wachstum von 18 auf 32 Prozent.
"Dieses Thema mag in diesem Jahr wohl ein klein wenig zurücktreten",
sagt Martin Claßen. "Die HR-Bereiche können aber gerade jetzt gute
Antworten für den nächsten Boom vorbereiten. Diesbezügliche Fehler
werden sich nicht gleich in der Krise zeigen, aber um so stärker
danach".

Das HR Barometer 2009 als PDF ist unter
http://www.de.capgemini.com/presse/pressemitteilungen/ verfügbar.

Mehr Informationen zu Capgemini und Capgemini Consulting finden
Sie unter http://www.de.capgemini.com

Originaltext: Capgemini
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16952
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16952.rss2

Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin
030 88703-731
achim.schreiber@capgemini.com


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