Wasserknappheit ist Wachstumsrisiko / WWF-Studie: Unternehmen kümmern sich zu wenig um Wassermanagement.
Geschrieben am 19-03-2009 |
Frankfurt / Istanbul (ots) - "Die weltweite Wasserkrise wird zu einem Risiko für das Wirtschaftswachstum", warnt Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF Deutschland und Teilnehmer des Weltwasserforums in Istanbul. Der Rohstoff Wasser würde derzeit noch von vielen Unternehmen in "gedankenloser Weise verschwen-det". Nach aktuellen Untersuchungen der Umweltschutzorganisation WWF sind es ausgerechnet einige (häufig kritisierte) multi-nationale Konzerne - wie etwa Coca-Cola, Nestlé, IKEA oder Unilever - die da-mit begonnen haben Risiken zu untersuchen, die durch ihre Abhängigkeit vom Wasser entstehen. Doch die Mehrheit der Unternehmen sei sich dieser Risiken nicht bewusst.
"Sauberes Wasser wird zu einem knappen Rohstoff und die Kosten für Beschaffung, Reinigung und Er-schließung werden in die Höhe schnellen", sagt Martin Geiger. "Die Unternehmen müssen sich darauf einstellen und Verantwortung übernehmen." Denn zu aller Erst sei der Zugang zu sauberem Trinkwasser ein universelles Menschenrecht. Nicht zuletzt deswegen sieht der WWF-Experte auch eine Gefahr für die Reputation von Unternehmen, die sich nicht mit ihrem Wassermanagement beschäftigten. 2006 wurde Coca-Cola beispielsweise in Kerala (Indien) vorgeworfen, dass eine Abfüllanlage Grundwasser übernutze und Pestizide in Getränken gefunden wurden. Sechs weitere Bundesstaaten verboten daraufhin zeitweilig den Verkauf. Das Oberste Gericht von Kerala erklärte die Anschuldigen zwar für unhaltbar und hob das Verbot auf, doch das Image des Konzerns leidet bis heute unter dem Skandal.
"Wasser ist für den Menschen essentiell und daher sind Unternehmen, die in großem Umfang diesen Roh-stoff verbrauchen in besonderer Verantwortung - aus ökonomischer, ökologischer und ethischer Sicht", sagt WWF-Experte Geiger. Neben der Getränkeindustrie seien auch IT-Branche, Tourismus, Landwirt-schaft, Bergbau, Papier- und Zellstoffgewerbe oder Textilindustrie betroffen. Der WWF fordert von den Unternehmen, öffentlich über ihren direkten und indirekten Wasserverbrauch, die damit verbundene Risi-ken und die Gegenmaßnahmen zu berichten - und damit für Investoren und Öffentlichkeit offenzulegen. Außerdem sei die Privatwirtschaft auch politisch gefordert. "Die Unternehmen müssen sich aktiv für eine integrierte und effiziente Bewirtschaftung von Wasser einsetzen", so Martin Geiger. "Es macht ökologisch und ökonomisch überhaupt keinen Sinn, wenn die geklärten Abwässer eines Unternehmens wieder in Flüsse eingeleitet werden, die stark verschmutzt seien, weil es keine öffentlichen Kläranlagen gibt."
Weitere Möglichkeiten des Engagements von Firmen sieht der WWF in der Finanzierung von Gemeinde-Projekte. "Solche Maßnahmen schaffen Vertrauen und sichern langfristig die notwendige Akzeptanz", sagt WWF-Experte Geiger. "Ein effizienter und durchdachter Umgang mit der Ressource Wasser hilft den Menschen, der Wirtschaft und der Umwelt."
Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an:
- Hintergrundinformationen und Studie unter www.wwf.de/presse - Interviewpartner in Istanbul: Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser, Tel. 0162-29 144 10
WWF World Wide Fund For Nature Roland Gramling Telefon: 069/ 79 144 216 E-Mail: Roland.Gramling@wwf.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
192694
weitere Artikel:
- Weltweites Patentportfolio der Scuderi Group wächst weiter / Der Scuderi Motor wird jetzt von über 200 Patenten geschützt, 72 davon wurden bereits in über 50 Ländern erteilt West-Springfield, USA/Frankfurt am Main (ots) - Wenige Wochen vor der mit Spannung erwarteten ersten öffentlichen Präsentation des Scuderi-Motors hat die Scuderi Group heute bekanntgegeben, dass sie für den Motor unerlässliche Ventiltechnologien durch Patente abgesichert hat. Die Firma hält damit über 200 Patente, wovon 72 bereits im Rahmen des weltweiten Patentportfolios in über 50 Ländern erteilt worden sind. Die jüngsten Patente bieten dem Unternehmen einen umfassenden Schutz des Motors in einer wichtigen Phase der Technologieentwicklung mehr...
- Bâloise lässt die Marke Deutscher Ring sterben Hamburg (ots) - Die Schweizer Bâloise plant, die Marke Deutscher Ring im Sach- und Lebensversicherungsgeschäft sterben zu lassen. Stattdessen soll das gesamte Versicherungsgeschäft unter der Marke Basler Versicherungen fortgeführt werden. Für das Geschäft mit der OVB erwägt die Bâloise, eine Zweitmarke zu etablieren; hier scheint die Marke Basler Versicherungen zu wenig akzeptiert zu sein. Dies sind die Ergebnisse einer Bestandsaufnahme, die der von der Bâloise eingesetzte Vorstandsvorsitzende für die Basler Versicherungen sowie für mehr...
- Zwischen Personalabbau und Fachkräftemangel / Internationale Studie "Talent Report 2009" von StepStone und der Economist Intelligence Unit beleuchtet den Fachkräftemangel vor dem Hintergrund der Krise Düsseldorf (ots) - Die Weltwirtschaftskrise bringt Personalentwickler in eine schwierige Lage: Einerseits sollen sie Stellen abbauen und Kosten senken. Andererseits trifft der Mangel an hoch qualifizierten Fachkräften die Unternehmen doppelt hart, weil die besten Mitarbeiter zunehmend wechselbereit sind. Folge: Die Unternehmen verändern ihre Strategie im "War for Talents" und agieren teilweise antizyklisch. So wollen 42 Prozent Fachkräfte einstellen, die anderenorts frei gestellt wurden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Talent Management-Experten mehr...
- DAIICHI SANKYO DEUTSCHLAND erhöht Zahl der Mitarbeiter um fast 50 Prozent München (ots) - Die DAIICHI SANKYO DEUTSCHLAND GmbH, Tochterfirma des drittgrößten japanischen Pharmakonzerns, trotzt der Wirtschaftskrise und baut ihren Personalbestand kräftig aus. Ende 2008 hat das Unternehmen, das von München aus seinen deutschlandweiten Vertrieb steuert, 389 Mitarbeiter beschäftigt, 125 mehr als ein Jahr zuvor. Das entspricht einer Steigerung von über 47 Prozent. Auch im laufenden Jahr plant das Unternehmen weitere Einstellungen. "Ich kann mir vorstellen, dass wir damit das am schnellsten wachsende Pharmaunternehmen mehr...
- Delticom: Marktführer im Online-Reifenhandel gründet die Reifengroßhandels- und Logistik-Tochter pnebo Hannover (ots) - Europas führender Online-Reifenhändler Delticom startet mit einer neuen Großhandels Tochtergesellschaft in die neue Zweiradreifen Saison 2009. Mit geballter Kompetenz geht das dynamische Verkaufsteam der pnebo Gesellschaft Reifengroßhandel & Logistik mbH in der Pole Position an den Start. Mit Matthias Twelker, der 17 Jahre Erfahrung im Motorradreifen-Großhandel mitbringt, leitet ein Branchenkenner als Vertriebsleiter die Geschäfte. Mit Meinhard Scharnewski, Zweiradmechanikermeister mit über 26 Jahren Branchenerfahrung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|