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Weltwassertag: Wasser wird oft "unsichtbar" verschwendet Achtung! Sperrfrist 20.3.09, 6 Uhr

Geschrieben am 19-03-2009

Berlin (ots) - In vielen Produkten des täglichen Bedarfs stecken
enorme Mengen "unsichtbaren Wassers". Darauf hat der Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND) anlässlich des Weltwassertages am
22. März hingewiesen. So würden für eine Jeans über 5000 Liter und
für ein Kilo Rindfleisch mehr als 10 000 Liter sogenannten
"virtuellen" Wassers verbraucht. Für Anbau, Verarbeitung und Lagerung
von einem Kilo Kaffee seien insgesamt sogar rund 20 000 Liter
Süßwasser erforderlich.

In Agrarprodukten stecke generell sehr viel virtuelles Wasser.
Mehr als 1000 Liter Wasser seien nötig, um einen Liter Agrotreibstoff
herzustellen. Knapp 3000 Liter Wasser verbrauche die Herstellung
eines Baumwoll-T-Shirts, die Produktion von einem Liter Milch oder
einem Kilo Weizen benötige bis zu 4000 Liter und ein Kilo Reis bis zu
5000 Liter Wasser. Enorme Mengen virtuellen Wassers würden sich in
Produkten aus Aluminium, Edelmetall und Stahl wiederfinden. Auch in
den Erzeugnissen und Produktionsprozessen des Bergbaus, der Zement-,
Chemie- und Getränkeindustrie "versteckten" sich große Wassermengen.

Sebastian Schönauer, Wasserexperte beim BUND: "Das Ausblenden des
Einsatzes großer Mengen Wassers zur Herstellung fast aller
Alltagsprodukte ist eine der Ursachen für die zunehmende
Wasserknappheit und die Übernutzung der Wasserressourcen. Vor allem
in Ländern, die ohnehin unter Wassermangel leiden, ist die Verwendung
von sehr viel Wasser für Exportprodukte ein großes Problem. Jeder
weiß, dass die Bewässerung von Golfplätzen in Spanien zur Absenkung
des Grundwasserspiegels und zur Austrocknung ganzer Regionen führt.
Kaum jemand aber weiß, dass mit dem Export eines in Spanien
hergestellten Mittelklasseautos weit mehr als 100 000 Liter
virtuelles Wasser exportiert werden."

Das Konzept des "virtuellen Wassers" geht auf den britischen
Wissenschaftler John Anthony Allan zurück, der erstmals Anfang der
90er Jahre in die Wasserbilanz von Produkten sämtliche Mengen
einbezog, die zu ihrer Herstellung und Weiterverarbeitung
erforderlich waren. Nach seinen Berechnungen konsumiert ein
US-Amerikaner durchschnittlich etwa 6000 Liter virtuelles Wasser pro
Tag, jeder Europäer rund 4000 und die Bewohner vieler afrikanischer
Staaten weit weniger als 1000 Liter.

Schönauer: "Die internationale Gemeinschaft muss über
Verteilerschlüssel für die begrenzten Wasservorräte verhandeln, das
Wassermanagement und der Agrarsektor müssen so reformiert werden,
dass die Wasserressourcen vor allem in Trockengebieten nicht
übernutzt und nicht weiter verschmutzt werden. Ein Fünftel der
Weltbevölkerung hat außerdem überhaupt keinen Zugang zu sauberem
Trinkwasser, deshalb muss auch die Verschwendung virtuellen Wassers
stärker ins Blickfeld rücken."

Der BUND sieht Möglichkeiten zur Senkung des Verbrauchs virtuellen
Wassers in einer Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, im Ausbau
von Spartechniken und in der effizienten Wassernutzung. Ein
geeignetes Mittel sei auch die Verwendung von Regenwasser in
Haushalten und Industrie. Allein die Regenwassernutzung in Häusern
könnte deren Trinkwasserbedarf um ein Drittel senken.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Sebastian Schönauer, BUND-Wasserexperte:
Tel. 06094-984022 bzw. 0160-90736984 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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