Rheinische Post: Proteste in China
Geschrieben am 22-03-2009 |
Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann
Man kann die Proteste in der chinesischen Provinz Qinghai als immer wieder aufflackernde Unmutsäußerungen abtun. Doch das sind sie nicht, es würde den Hintergrund verfälschen und nicht die Nervosität der chinesischen Obrigkeit erklären. Das Unruhegebiet wird vornehmlich von Tibetern bewohnt. Peking hatte schon im vergangenen Jahr im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking vergeblich versucht, die Tibet-Problematik aus den Schlagzeilen zu halten. Doch mit Gesprächsbereitschaft das Problem zu entschärfen, liegt den Oberen in Peking absolut fern. Stattdessen beschuldigen sie regelmäßig den Dalai Lama, er betreibe vom Ausland mit allen Mitteln die Loslösung seiner alten Heimat von China. Doch das Oberhaupt aller Tibeter fordert immer wieder mehr Autonomie und die Bewahrung tibetischer Kultur. Das ist etwas völlig anderes. Nun haben tibetische Mönche eine Polizeistation gestürmt, es gab Festnahmen und es wird Prozesse geben. Ändern wird es nichts an der Tatsache, dass junge unzufriedene Tibeter für ihre Forderungen immer öfter auf die Straßen gehen und China international in die Schlagzeilen und an den Pranger bringen. So erfährt die Welt Chinas diktatorischen Umgang mit anderen Völkern und Gedanken.
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