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BDI: Liquiditätsklemme der Unternehmen lösen

Geschrieben am 25-03-2009

Berlin (ots) - "Die Liquiditätsklemme wird zunehmend zu einer
existentiellen Bedrohung. Sie treibt Unternehmen besonders rasch in
die Insolvenz. Der Staat muss der Wirtschaft in der schwierigen
Situation helfen, Insolvenzen zu vermeiden." Dies erklärte
BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf am Mittwoch in Berlin.
"Der Staat spielt eine zwiespältige Rolle. Einerseits spannt er einen
Rettungsschirm auf, um Liquidität bereitzustellen. Andererseits
entzieht er den Betrieben überlebensnotwendige Liquidität. Selbst
wenn in vielen Fällen keine Kreditklemme festzustellen ist - die
Liquiditätsklemme gehört mittlerweile in vielen Unternehmen zum
Alltag", sagte Schnappauf.

"Steuerliche Vorschriften wie die Zinsschranke verschärfen die
Krise. Sie müssen dringend korrigiert werden. Die Grenze des
Zinsabzugs muss auf 50 Prozent aufgestockt werden", forderte der
BDI-Hauptgeschäftsführer. Er kritisierte überdies die eingeschränkte
steuerliche Verlustverrechnung sowie die Vorgabe, Sozialabgaben im
Voraus zu entrichten. "Dies verschärft die angespannte
Liquiditätslage der Unternehmen. Gefährlich ist auch die schlechte
Zahlungsmoral öffentlicher Auftraggeber. Verzögerte Zahlungseingänge
werden für immer mehr Firmen in Deutschland inzwischen zu einem
bedrohlichen Risiko." Der BDI beziffert die aktuellen
Liquiditätsverluste durch verzögerte Zahlungen auf Milliardenhöhe.
"Wir appellieren an Bund, Länder und Kommunen, ihre Rechnungen
fristgerecht zu begleichen", so Schnappauf.

"Das KfW-Sonderprogramm enthält einige Webfehler, die der Bund
unbedingt beseitigen muss", verlangte der BDI-Hauptgeschäftsführer.
"Erforderlich ist eine weitere Anhebung der Haftungsfreistellung von
Banken für Betriebsmittelkredite auf 90 Prozent, wie dies auch für
Investitionskredite gilt." Eine unnötige Restriktion stelle auch der
Ausschluss von Unternehmen mit Kapitalmarktzugang von der staatlichen
Förderung dar.

"Auch die Kapitalmarktfinanzierung gestaltet sich zunehmend
schwieriger", erläuterte Schnappauf. Die Risikoaufschläge für
Industrieschuldverschreibungen sind prohibitiv hoch. Der Markt ist
kaum noch aufnahmefähig. "Wenn sich diese Übertreibungen am
Anleihemarkt nicht zurückbilden, sollte die Europäische Zentralbank
die fehlende Marktliquidität ausgleichen. Sie sollte, wie in den USA
und Großbritannien, Schuldverschreibungen privater Schuldner direkt
kaufen."

Sorge bereitet der Industrie weiterhin die sichtbare Zurückhaltung
privater Kreditversicherer. Sie haben ihre Prämien und Eigenbehalte
deutlich erhöht und ihre Absicherungsvolumina verringert. "Durch
fehlende Kreditversicherungen droht eine Unterbrechung der gesamten
Lieferkette", sagte Schnappauf. Er forderte von der Politik eine
tragfähige Risikoauffanglösung, die den Versicherern Anreize schafft,
wieder mehr Unternehmen ihre Dienstleistungen anzubieten.

Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6570
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BDI Bundesverband der Dt. Industrie
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Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
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