Lebenshilfe fordert nationalen Teilhabe-Rat / Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen stand im Mittelpunkt des Parlamentarischen Abends in Berlin
Geschrieben am 25-03-2009 |
Berlin (ots) - Einen nationalen Rat zur Teilhabe behinderter Menschen hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe gestern auf ihrem Parlamentarischen Abend in Berlin gefordert. Vor mehr als 100 Bundestagsabgeordneten, darunter Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, machte die Lebenshilfe in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins auf die aktuelle Situation von Familien mit geistig behinderten Kindern aufmerksam.
Prominenter Gast der Lebenshilfe war außerdem Dr. Erhard Eppler, Bundesminister a. D. Er würdigte in einer Laudatio das jahrzehntelange soziale Engagement des Lebenshilfe-Bundesvorsitzenden Robert Antretter, der am 5. Februar seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte.
In seiner Ansprache betonte Robert Antretter, dass in Zeiten der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auf keinen Fall an den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft gespart werden dürfe. Im Gegenteil: "Das Konjunkturpaket II der Bundesregierung bietet die einmalige Chance, unsere Umwelt und Gesellschaft für behinderte Menschen barrierefreier zu gestalten."
Nachdem Deutschland die UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen ohne Vorbehalte ratifiziert und die entsprechende Urkunde am 26. Februar bei den Vereinten Nationen in New York hinterlegt hatte, wird das Übereinkommen am morgigen Donnerstag endgültig innerstaatliches Recht. Die Lebenshilfe sieht jetzt den Bundestag in der Pflicht, die deutschen Gesetze auf die UN-Konvention hin abzuklopfen und gegebenenfalls zu ändern. Das gelte zum Beispiel für das Bildungssystem, das gemäß der Konvention auch Schülern mit geistiger Behinderung den Besuch von Regelschulen ermöglichen müsse.
Die Lebenshilfe schlägt in diesem Zusammenhang einen nationalen Teilhabe-Rat vor. Nach dem Vorbild der UN sollten darin folgende Gruppen als gleichberechtigte Gesprächs- und Verhandlungspartner der Politik vertreten sein: Menschen mit Körperbehinderungen, blinde und sehbehinderte Menschen, taubstumme, gehörlose und gehörgeschädigte Menschen, Menschen mit geistiger Behinderung, ihre Angehörigen und Vertrauenspersonen, Menschen mit psychosozialen Problemlagen bzw. Psychiatrieerfahrung, Menschen mit mehrfacher Behinderung, zum Beispiel taubblinde Menschen. Außerdem sollten Wissenschaftler und Experten der Freien Wohlfahrtspflege beteiligt werden.
2303 Zeichen - Abdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten
Originaltext: Bundesvereinigung Lebenshilfe Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59287 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59287.rss2
Pressekontakt: Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V. Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg Dieter Jeuck Telefon: 06421/491-182 E-Mail: dieter.jeuck@ebenshilfe.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
193709
weitere Artikel:
- Pofalla: SPD will Wahlkampf ohne Rücksicht auf die Sorgen der Menschen Berlin (ots) - Zu den heutigen Angriffen des SPD-Vorsitzenden Müntefering in der BILD-Zeitung erklärt CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla: Die erneuten Vorwürfe des SPD-Vorsitzenden sind nicht nur falsch und abwegig. Sie sind auch bezeichnend für den inneren Zustand der SPD: Wenn Müntefering sich Schröder als Kanzler zurückwünscht, dann erfährt man, was die SPD von ihrem eigenen Kanzlerkandidaten Steinmeier hält. Offenbar herzlich wenig. Klar ist jetzt auch: Müntefering will wieder die 5 Mio. Arbeitslosen aus der Schröder-Zeit zurückhaben. mehr...
- Hofmann: Systemische Risiken aufsichtlich stärker berücksichtigen / BVR unterstützt G-20-Pläne Berlin (ots) - Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) stärkt Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in seinem Vorhaben, durch eine stärkere Verknüpfung von Bankenaufsicht und Überwachung der Finanzmarktstabilität die Aufsicht zu verbessern. "Die schwerste Finanzkrise seit den dreißiger Jahren hat ihre Ursache nicht nur bei vielen Banken selbst, sondern auch in einer Wirtschafts- und Geldpolitik, die eine nie gekannte Kreditexpansion und Übersteigerungen an den Märkten ermöglichte", erläutert BVR-Vorstandsmitglied mehr...
- Ulla Lötzer: G20 müssen Währungsspekulationen eindämmen Berlin (ots) - Zu der im Vorfeld des G20-Gipfels entbrannten Diskussion um den Dollar als Leitwährung erklärt Ulla Lötzer, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Internationale Politik und Globalisierung: "Wir brauchen endlich Zielzonen zwischen den großen Währungen und eine Unterstützung regionaler Währungskooperationen. Damit können Wechselkurse stabilisiert und die Währungsspekulationen eingedämmt werden. DIE LINKE fordert schon seit längerem ein solches neues Bretton Woods. Doch bisher gibt es in Vorbereitung des G20-Gipfels überhaupt mehr...
- Ulrich Maurer: HRE - Untersuchungsausschuss muss schnell und konzentriert arbeiten Berlin (ots) - Zu dem Vorhaben der Oppositionsfraktionen, einen Untersuchungsausschuss zu installieren, der die Vorgänge um die Hypo-Real-Estate-Bank aufklären soll, erklärt Ulrich Maurer, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE: "Wir freuen uns sehr, dass auf unser Drängen hin der Untersuchungsausschuss zustande kommt. Wir erwarten, dass in relativ kurzer Zeit mit sehr konzentrierter Arbeit die Vorgänge um die HRE aufgeklärt werden. Im Focus sind dabei vor allem die Aktivitäten und Nichtaktivitäten im Bundesfinanzministerium. mehr...
- Roland Berger Preis für Menschenwürde geht an "Reporter ohne Grenzen" und die iranische Menschenrechtlerin Shirin Ebadi München/Berlin (ots) - Der "Roland Berger Preis für Menschenwürde - zur Förderung eines friedlichen Miteinanders in der Welt" geht in diesem Jahr an die internationale Organisation "Reporter ohne Grenzen" sowie, aus aktuellem Anlass, an die iranische Menschenrechtlerin Dr. Shirin Ebadi. Mit der Wahl der internationalen Organisation "Reporter ohne Grenzen" als Preisträger 2009 will die Roland Berger Stiftung ein Zeichen setzen für das hohe Gut der Presse- und Meinungsfreiheit: Wie die Stiftung in einer Dokumentation zur weltweiten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|