LVZ: Koalitionsarbeitsgruppe Gesundheitsreform hat Arbeit abgeschlossen: Keinerlei Einigung in Finanzfragen / Vorstoß zur Reduzierung der Zahl der Krankenkassen vorerst gescheitert
Geschrieben am 29-06-2006 |
Leipzig (ots) - Die Arbeitsgruppe Gesundheitsreform der großen Koalition unter Führung von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe), ihre Arbeit abgeschlossen und ein Arbeitspapier für die abschließende Spitzenrunde der Koalition am kommenden Sonntag fertig gestellt. In Finanzfragen hat das Koalitionsgremium wegen unüberbrückbarer Differenzen so gut wie keinerlei Festlegungen treffen können. Damit bleiben alle Finanzierungsfragen der Gesundheitsreform, inklusive der Finanzierung der zukünftig 16 Milliarden Steuerzuschuss zum Gesundheitskassensystem sowie der akuten Kassen-Haushaltslöcher von erwarteten sieben beziehungsweise acht Milliarden Euro in den Jahren 2007 und 2008, entscheidungsoffen bis Sonntag. Angestrebt wird lediglich als Ergebnis des beabsichtigten Steuerzuschusses eine Absenkung der Krankenversicherungsbeiträge um rund 1,6 Beitragspunkte.
Vom Tisch ist zunächst auch wieder, wegen "unüberbrückbarer Differenzen" zwischen Union und SPD, der Vorstoß von Ministerin Schmidt, durch die Festlegung einer Art "Mindestbetriebsgröße" die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen deutlich zu verringern. In Rede standen zuletzt Mindestmitgliederzahlen von 500 000 beziehungsweise einer Million pro Krankenkasse. Möglicherweise wird das Thema aber von der SPD-Spitze noch einmal am Sonntag auf die Tagesordnung gesetzt.
Einigung haben Union und SPD dagegen in wesentlichen Strukturbereichen erzielt: Künftig wird es für alle gesetzlichen Kassen einen einzigen Dachverband geben, der für alle Kassen in Vertragsangelegenheiten mit den Anbietern im Gesundheitsbereich verhandeln und entscheiden soll. Erhalten bleiben die Kassenärztlichen Vereinigungen in ihrer bisherigen Form, allerdings soll sich deren Schwerpunktsetzung verändern. Im Mittelpunkt soll zukünftig die Kontrolle und Qualitätssicherung medizinischer Arbeit stehen und nicht mehr in erster Linie die Budget-Verteilung.
Gescheitert ist der Versuch der SPD, die zwischen Privaten Krankenversicherungen und Gesetzlichen Krankenkassen stark unterschiedlichen ärztlichen Honorare tendenziell anzugleichen.
Im Bereich der Einsparungen im Gesundheitssystembereich ist es bei den bereits feststehenden Ergebnissen von insgesamt 2,7 Milliarden Euro geblieben.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Rückfragen bitte an: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
19379
weitere Artikel:
- LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Bundestags-Beschlüssen Leipzig (ots) - Böses Erwachen Von André Böhmer Ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Wenn heute in Berlin die Klinsmann-Elf bei der WM um den Einzug ins Halbfinale kämpft, wird die Politik auf Sparflamme kochen. Zeitgleich zum Prestige-Duell mit Argentinien wichtige Abstimmungen im Bundestag? Bloß nicht, das ersparen sich die Volksvertreter - mit der Koalition vornweg - dann doch lieber. Also lieber eine Mammutsitzung bis in die Morgenstunden und im Schnelldurchgang neue Spargesetze durchgepeitscht. Ganz gleich, wie mehr...
- Lausitzer Rundschau: zu: Der Bundestag entscheidet über die Föderalismusreform Cottbus (ots) - Hauptsache, es bewegt sich etwas, sprach der Geisterfahrer - und raste mit vollem Tempo auf der Autobahn los. Was im realen Leben der Gipfel der Verantwortungslosigkeit wäre, wird in der Politik als Demonstration von Handlungsfähigkeit gefeiert. Doch sowohl im Straßenverkehr wie auch bei Reformen gilt: Es kommt schon auch ein klein wenig darauf an, dass es in die richtige Richtung geht. Nirgends ist das so sehr in Vergessenheit geraten wie bei der Föderalismusreform, über die der Deutsche Bundestag heute abstimmen soll. mehr...
- Lausitzer Rundschau: zu: Eklat bei der Abstimmung zum Steuerveränderungsgesetz Cottbus (ots) - Man mag den Eklat im Bundestag um nicht eingehaltene Beratungsfristen bei der abschließenden Debatte und Abstimmung über das umstrittene Steueränderungsgesetz 2007 politisch für eine Petitesse halten. An diesem Beispiel wird gleichwohl deutlich, was zunehmend die wahren Schwächen der schwarz-roten Koalition sind. Zum einen ist es der Umgang mit den drei Oppositionsparteien. Mit insgesamt 448 Abgeordneten, gegenüber 166 von FDP, Linkspartei und Grünen, ist die Regierung im Parlament in einer übermächtigen Position. Damit mehr...
- Rheinische Post: Achtelfinale am Arbeitsmarkt Düsseldorf (ots) - Von Antje Höning Deutschland im Rausch: Die Klinsmann-Elf spielt sich von Sieg zu Sieg und lässt Fans vom vierten WM-Titel träumen. Die Konjunktur gewinnt an Fahrt und lässt Jobsucher vom Aufschwung am Arbeitsmarkt träumen. Und manchmal hat das eine sogar mit dem anderen zu tun: 50x0e000 Stellen hat die Weltmeisterschaft geschaffen. Doch bis der Alptraum Massenarbeitslosigkeit wirklich vorbei ist, muss die Wirtschaft stärker und länger wachsen. Bislang findet der Rückgang der Arbeitslosigkeit nur auf dem Papier mehr...
- Rheinische Post: Rosskur, bitte Düsseldorf (ots) - Von Eva Quadbeck In zwei Tagen soll die Entscheidung zur Gesundheitsreform fallen. Was am Ende herauskommt, ist bisher klar wie dicke Tinte. Da sich Union und SPD immer noch nicht einig sind, wie die Gesundheitsversorgung der Zukunft organisiert und finanziert werden soll, wird am Sonntag wohl ein dürres Eckpunktepapier beschlossen werden. Damit allerdings brockt sich die große Koalition ein Süppchen ein, das sie während der Sommerpause selbst auslöffeln muss. Je unkonkreter die Beschlüsse zur Gesundheit ausfallen, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|