Rheinische Post: Wehrpflicht-Kritik
Geschrieben am 25-03-2009 |
Düsseldorf (ots) - von Helmut Michelis
Die Kölner Verwaltungsrichter rütteln erneut an der Wehrpflicht. Zur leidenschaftlichen Debatte eignet sich das komplexe Thema aber zurzeit nicht: Es gibt weit wichtigere Probleme, die die Politik anpacken muss. Außerdem profitiert die Gesellschaft von der Wehrpflicht vielfältig: Ohne sie hätten die Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsdienste Personalsorgen; die kostengünstigen "Zivis" im Altenheim würde es ebenfalls nicht mehr geben. Die Bundeswehr selbst wird durch die Wehrpflicht in der Demokratie verankert, sie bleibt jung und flexibel. Berufsarmeen sind durch höhere Personalkosten teurer und erreichen trotzdem ihre Sollstärke nicht. So rekrutieren einige Staaten ihre Soldaten sogar in Gefängnissen - kein Vorbild für Deutschland. Doch haben die Richter die Schwächen des im Kalten Krieg bewährten Systems aufgezeigt: Gerecht ist es längst nicht mehr, wenn nur eine Minderheit neun Monate Zwangsdienst leisten muss. Die Konzentration auf Auslandseinsätze spaltet die Bundeswehr: Ihre Wehrpflichtigen dürfen nicht nach Afghanistan. Ein zeitgemäßeres Modell ist also überfällig, aber gesellschaftlich kaum durchsetzbar. So wird die Politik den Spruch der Bundesrichter abwarten - und hoffen, dass Karlsruhe nichts ändert.
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