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Exklusiv-Umfrage der Vodafone Stiftung Deutschland zum Wettbewerb "Deutscher Lehrerpreis - Unterricht innovativ": Zu große Klassen und zu viel Unterrichtsausfall sind die größten Defizite an den Schul

Geschrieben am 26-03-2009

Berlin/Düsseldorf (ots) - Berufsorientierung der Schulen deutlich
verbesserungswürdig / Zu großer TV-Konsum und Computerspiele für
schlechte schulische Leistungen hauptverantwortlich / Lehrer klagen
viel über die berufliche Belastung / Kritikfähigkeit und
Fortbildungswille nicht ausgeprägt genug

Zu große Klassen und zu viel Stundenausfall sind in den Augen der
Deutschen die beiden größten Missstände an deutschen Schulen. Wie
jetzt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) bei
1.807 Bundesbürgern im Auftrag der Vodafone Stiftung Deutschland
ergab, sehen 61 Prozent in der zu hohen Schülerzahl pro Klasse und 53
Prozent in zu viel Unterrichtsausfall den dringlichsten
Verbesserungsbedarf in den nächsten Jahren. Fast jeder zweite
Befragte (49 Prozent) erwartet außerdem von einer Verpflichtung
ausländischer Schüler mit Sprachproblemen zu zusätzlichen
Deutschkursen einen wichtigen Baustein zur Verbesserung der
Schul-Qualität in Deutschland. Die Umfrage wurde im Rahmen des vom
Deutschen Philologenverband (DPhV), vom Bundesverband der Deutschen
Industrie (BDI) und der Vodafone Stiftung Deutschland neu
ausgeschriebenen Wettbewerbs "Deutscher Lehrerpreis - Unterricht
innovativ" durchgeführt.

Jeweils gut 40 Prozent der Bundesbürger sind ferner der Ansicht,
dass mehr Allgemeinbildung vermittelt werden müsste, dass Schüler
stärker entsprechend ihren Begabungen gefördert werden und die Schule
besser auf das Berufsleben vorbereiten sollte. Keinen bzw. nur einen
geringen Beitrag zur Verbesserung der Bildungsqualität erwarten die
Deutschen vom verstärkten Einsatz von Computern (23 Prozent) sowie
einem stärkeren Wettbewerb zwischen den Schulen (8 Prozent) und einer
früheren Einschulung (3 Prozent).

Uneinigkeit über mehr Autonomie oder mehr Einheitlichkeit an den
Schulen

Geteilter Meinung sind die Deutschen bei der Frage, ob die Schulen
mehr Freiheiten beispielsweise bei den Lehrplänen bekommen sollten
oder ob es doch besser wäre, wegen der Einheitlichkeit der
Bedingungen möglichst viel zentral zu regeln. Die Befürworter (39
Prozent) und Gegner (42 Prozent) einer größeren Schulautonomie halten
sich laut Allensbach-Umfrage in etwa die Waage.

Berufsorientierung der Schulen nicht ausreichend

Die Vorbereitung der Schüler auf das Berufsleben ist nach Ansicht
von mehr als zwei Dritteln der Befragten nicht ausreichend. Insgesamt
70 Prozent der Bevölkerung bescheinigen den Schulen dabei Defizite
und finden, dass die Kinder dort weniger (56 Prozent) oder gar nicht
gut (14 Prozent) auf das Berufsleben vorbereitet werden. Lediglich 16
Prozent meinen, dass die Vorbereitung auf den Beruf gut bzw. sehr gut
ist.

Zu großer Medienkonsum, überforderte Lehrer und zu geringe
Unterstützung der Eltern gefährden den Lernerfolg

Bei der Grundsatzfrage, welche Ursachen schlechte
Schülerleistungen haben, rangieren der zu große Medienkonsum der
Jugendlichen, die Überforderung der Lehrer und die zu geringe
Unterstützung der Kinder durch ihre Eltern ganz vorn. Für 68 Prozent
sind der zu große TV-Konsum und das zu häufige Spielen am Computer
die Hauptgründe für schlechte schulische Leistungen. Ganz knapp
dahinter rangiert mit 67 Prozent der Nennungen, dass viele Lehrer mit
ihren Klassen überfordert sind. Dass sich Eltern zu wenig um die
schulischen Angelegenheiten ihrer Kinder kümmern, ist für 67 Prozent
ebenfalls eine wichtige Ursache. Die zu großen Klassen (66 Prozent)
und die mangelnde Fähigkeit von Lehrern, den Unterrichtsstoff
angemessen zu vermitteln (65 Prozent), werden als weitere Gründe für
unzureichende Leistungen an der Schule angegeben. Aber auch die
Schüler sind für 60 Prozent der Befragten mit ihrem zu geringen
Interesse am Unterricht für ihre mangelhaften Leistungen selbst
verantwortlich.

Lehrer-Image bei Eltern schulpflichtiger Kinder deutlich besser
als in der Gesamtbevölkerung

Das Spannungsfeld zwischen Schule und Elternhaus wird für eine
klare Mehrheit der Bevölkerung (59 Prozent) dadurch gekennzeichnet,
dass Lehrer viele Erziehungsfehler ausbügeln müssen, die im
Elternhaus begangen werden. Bei den Aussagen, die sich direkt auf die
Lehrer beziehen, sind sich 59 Prozent der Befragten der hohen
Verantwortung des Lehrers bewusst, aber auch seiner Klagen über die
berufliche Belastung (54 Prozent). Dabei konstatieren 52 Prozent,
dass dieser Beruf sehr anstrengend ist. Schlechte Noten gibt es für
die deutschen Lehrer in Sachen Kritikfähigkeit,
Fortbildungsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für neue
Unterrichtsformen und ihre Ansprechbarkeit für Schüler auch außerhalb
des Unterrichts.

Nimmt man die Gruppe der Befragten mit schulpflichtigen Kindern
und fragt diese nach dem Bild des Lehrers ihrer Kinder, den sie am
besten kennen, dann ist das Lehrer-Image deutlich positiver. Das
Bemühen um eine gerechte Notengebung, einen interessanten Unterricht
oder auch die Liebe zum Beruf wird den deutschen Lehrkräften von
einem erheblich höheren Prozentsatz zugestanden als von der
Gesamtgruppe der Befragten. Für den Geschäftsführer der Vodafone
Stiftung Deutschland, Dr. Mark Speich, sehen sich Lehrer "heute mehr
denn je vor die Herausforderung gestellt, mit Erziehungsdefiziten und
großen sozialen Ungleichheiten umzugehen. Um ihren Beruf unter diesen
schwierigen Bedingungen mit Freude und Motivation auszuüben, brauchen
Pädagogen nicht nur mehr individuelle Leistungsanreize, sondern vor
allem die öffentliche Anerkennung und Wertschätzung, die sie
verdienen."

Umfrage liefert wichtige Hinweise für Fortentwicklung des
Wettbewerbs "Deutscher Lehrerpreis - Unterricht innovativ"

Wichtige Hinweise für die Zielsetzung und die Fortentwicklung des
Wettbewerbs "Deutscher Lehrerpreis - Unterricht innovativ" entnimmt
der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Heinz-Peter
Meidinger, den Ergebnissen der Allensbach-Umfrage. So teile die
Mehrheit der Bevölkerung zwar die Auffassung, dass Lehrer große
Verantwortung tragen, insgesamt gesehen bestimmen aber auch
problematisierende Zuschreibungen das Lehrerbild stark mit. Aus der
Tatsache, dass Eltern schulpflichtiger Kinder die Lehrer, die sie
kennen, insgesamt erheblich positiver beurteilen, könne man
schließen, dass die konkrete Erfahrung vor Ort deutlich besser sei
als das Lehrer-Image insgesamt, so Meidinger. "Die deutschen Lehrer
und die deutschen Schulen sind besser als ihr Ruf."

Der von Vodafone, dem BDI und dem DPhV konzipierte Lehrerpreis
soll dazu beitragen, dass durch die Auszeichnung guter Lehrer und
toller Unterrichtsprojekte die positiven Leistungen von Lehrern und
Schülern stärker in den Vordergrund des öffentlichen Interesses
rücken", sagte Meidinger. Auch die Möglichkeit für ehemalige Schüler
und Absolventen von Abschlussklassen, Lehrer zu benennen, die sie
positiv geprägt haben, dient diesem Anliegen.

Der "Deutsche Lehrerpreis - Unterricht innovativ" wird in zwei
Kategorien vergeben: In der ersten Kategorie nominieren Schülerinnen
und Schüler des Abschluss-Jahrganges 2008 oder 2009 an
weiterführenden Schulen besonders engagierte Lehrer, die das
verantwortungsvolle Miteinander von Schülern und Lehrern fördern und
deren soziale Kompetenz sie persönlich erlebt haben. Die zweite
Kategorie wendet sich direkt an die Lehrerinnen und Lehrer aus dem
Sekundarbereich deutscher Schulen, die fächerübergreifend
unterrichten sowie im Team zusammen arbeiten und damit zur
Zukunftsfähigkeit der Schulen in Deutschland beitragen. Schülerinnen
und Schüler können sich mit ihrem Votum sowie die Lehrkräfte mit
ihren innovativen Unterrichtskonzepten bis zum 30. April 2009 unter
www.lehrerpreis.de online anmelden. Für die besten
Unterrichtskonzepte sind Preise im Gesamtwert von 13.000 Euro
ausgeschrieben. Die Preisträger werden im November dieses Jahres im
Rahmen einer festlichen Preisverleihung in Berlin geehrt.

Originaltext: Deutscher Lehrerpreis - Unterricht innovativ
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74416
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74416.rss2

Pressekontakt:
Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt, Tel.: 0172/ 30 50 867,
E-Mail: presse@dphv.de

Vodafone Stiftung Deutschland gGmbH
Dr. David Deißner, Tel.: 0211/ 533-4772,
E-Mail: david.deissner@vodafone.com


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