Internationale Wissenschaftler sorgen für Qualitätssicherung in der Molekulardiagnostik
Geschrieben am 01-04-2009 |
Salt Lake City (ots/PRNewswire) -
- Einigung über Konsensus-Richtlinie bezüglich der quantitativen Polymerase-Kettenreaktion erzielt
ARUP Laboratories und die American Association for Clinical Chemistry (AACC) gaben heute bekannt, dass eine Konsensus-Richtlinie für die wichtige, qPCR (quantitative Polymerase-Kettenreaktion) genannte Labormethode veröffentlicht worden sei. Verantwortlich für die Veröffentlichung war eine Gruppe internationaler Wissenschaftler als Vertreter der Gebiete Medizin und Forschung.
qPCR wird als diagnostisches Testverfahren in grossem Umfang eingesetzt, vom Nachweis von Krankheitserregern bis hin zur Krebsprognose; die Zahl der neu veröffentlichen Studien, in denen qPCR zum Einsatz kommt, nimmt dabei ständig weiter zu. In der Konsensus-Richtlinie, der ersten ihrer Art für dieses Verfahren, wird die Mindestinformationsmenge festgelegt, die Forscher angeben müssen, damit ihre qPCR-Daten überhaupt für eine Publikation in Betracht kommen. Ziel dabei ist, für mehr Transparenz bei Studien zu sorgen und deren Qualität zu verbessern, damit Experimente unter Einsatz von qPCR auch von anderen Forschern genau reproduziert werden können und somit die wissenschaftliche Fachwelt die Qualität und Validität dieser Studien leichter beurteilen kann.
Die Autoren dieser Richtlinie, darunter Professor Stephen A. Bustin vom Institute of Cell and Molecular Science, Queen Mary, an der University of London, bestätigten, dass die Art und Weise, wie qPCR-Daten angegeben und interpretiert wurden, häufig zu Problemen führe. "Bei der Mehrheit der veröffentlichten qPCR-Studien sind die experimentbezogenen Angaben nicht detailliert genug, sodass Wissenschaftler, die die Artikel lesen, nur schwer beurteilen können, ob die gezogenen Schlussfolgerungen gültig sind. Dies hat beispielsweise zu der Falschmeldung geführt, dass zwischen der MMR-Impfung bei Kindern und Autismus ein Zusammenhang bestehe", so Dr. Bustin. Nach einer genaueren Analyse stellte sich heraus, dass die Ergebnisse auf eine mangelhafte experimentelle Vorgehensweise zurückzuführen waren. Ein weiteres Beispiel ist eine Studie über Pflanzengenetik, die 2005 in der Fachzeitschrift Science erschien und als "Durchbruch des Jahres" angekündigt war. Zwei Jahre später musste die Studie wegen schlecht angewandter qPCR zurückgenommen werden.
Zu der Richtlinie gehört auch eine Checkliste der unerlässlichen und wünschenswerten Schritte, die bei Einsatz der qPCR befolgt werden sollten. Werden diese entsprechend beachtet, sollte dies Autoren in die Lage versetzen, qPCR-Experimente mit grösserem inhärenten Wert zu konzipieren und zu veröffentlichen. Gleichzeitig werden Gutachter und Redakteure von Fachzeitschriften und auch Laborleiter auf diese Weise die technische Qualität der veröffentlichen Daten anhand eines etablierten Massstabs beurteilen können. Vor allem aber sollte die Einhaltung dieser Richtlinie dazu führen, dass nur noch Ergebnisse veröffentlicht werden, die sachlich richtig und zuverlässig sind.
"Diese Richtlinie ist wichtig, weil viele dieser Studien als Grundlage neuer molekulardiagnostischer Tests herangezogen werden. Sie müssen unbedingt verlässlich sein", betonte Mitautor Dr. Carl Wittwer, Professor an der University of Utah und Medizinischer Leiter bei ARUP Laboratories.
"Diese Richtlinie wurde von Wissenschaftlern aus fünf Ländern verfasst, die über umfassende Kenntnisse im Bereich qPCR verfügen. Mithilfe dieser Richtlinie werden wir in Zukunft leichter qPCR-Studien beurteilen können, die bei unserer Fachzeitschrift eingereicht werden", bemerkte Dr. Nader Rifai, Herausgeber der Fachzeitschrift Clinical Chemistry, die diese Richtlinie in ihrer diesjährigen April-Ausgabe veröffentlichen wird. Die vollständige Richtlinie kann online unter www.clinchem.org/cgi/content/full/55/4/611 abgerufen werden.
HINTERGRUND
Informationen zur quantitativen PCR (qPCR):
Bei der qPCR handelt es sich um eine Erweiterung der Polymerase-Kettenreaktion, die 1986 von Kary Mullis erfunden wurde. Das Verfahren revolutionierte die biologische Forschung; Mullis erhielt 1993 für seine Erfindung den Nobelpreis für Chemie. Mittels qPCR erfolgt eine präzise DNA-Messung, indem in weniger als einer Stunde Millionen Kopien von einer einzelnen DNA-Kopie hergestellt werden. Aufgrund der Einfachheit des Verfahrens entwickelte sich die qPCR zu einer zentralen Methode im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, der medizinischen und forensischen Analyse sowie bei Bioverteidigungs- und Nahrungsmittelsicherheits-Anwendungen.
Weitere Informationen zu der Richtlinie sowie sachverwandte Informationen finden Sie unter:
1) http://www.rdml.org/miqe/ 2) RDML: structured language and reporting guidelines for real-time quantitative PCR data. Nucleic Acids Res. 2009;Feb 17.
Informationen zur AACC:
Die American Association for Clinical Chemistry (AACC) ist ein führender Fachverband, der sich für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch Labormedizin einsetzt. Die über 9.000 Mitglieder des Verbands setzen sich aus Fachkräften klinischer Labors, Ärzten, Wissenschaftlern und anderen an der Entwicklung von Labortests sowie leitend am Laborbetrieb beteiligten Personen zusammen. Der AACC organisiert Programme, um diese Berufsgruppen zusammenzubringen und um Fachwissen, Fachkompetenz und Innovation zu fördern. Weitere Informationen zu diesem Thema oder zur AACC und ihren Programmen und Publikationen erhalten Sie telefonisch von Peter Patterson unter den oben angegebenen Rufnummern oder per E-Mail an ppatterson@aacc.org.
Informationen zu ARUP Laboratories
ARUP Laboratories ist ein nationales Referenzlabor im Bereich klinische und anatomische Pathologie und wird als Unternehmen der University of Utah und dessen Fakultät für Pathologie geführt. ARUP beschäftigt über 2.400 Mitarbeiter und bietet Patienten landesweit mehr als 2.000 Labortests und Testkombinationen an. Mit dem Institute for Clinical and Experimental Pathology(R) besitzt ARUP eine weitere Einrichtung, die weltweit hinsichtlich innovativer Forschung und Entwicklung im Bereich Labormedizin führend ist. Besuchen Sie bitte ARUP im Internet unter www.aruplab.com.
Originaltext: ARUP Laboratories Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75053 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75053.rss2
Pressekontakt: Dr. med. Ronald L. Weiss, MBA, von ARUP Laboratories, +1-801-584-5188, Fax: +1-801-584-5108, weissrl@aruplab.com; oder Peter Patterson von der American Association for Clinical Chemistry, +1-202-835-8718, Fax: +1-202-833-4576, ppatterson@aacc.org
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