 Ex-Gewerkschaftsführer Schell auf stern.de: Mehdorn hat von Bespitzelungen gewusst
Geschrieben am 01-04-2009 |
Hamburg (ots) - Der ehemalige Chef der Lokführergewerkschaft GDL,
Manfred Schell, bezichtigt Hartmut Mehdorn der Lüge. Er hält die
Beteuerung des zurückgetretenen Bahnchefs, von Bespitzelungen der
Mitarbeiter nichts gewusst zu haben, für unglaubwürdig. "Ich bin der
felsenfesten Überzeugung, dass Herr Mehdorn etwas gewusst hat", sagte
Schell stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern.
"Und ich bin der Überzeugung, dass andere Vorstandsmitglieder
ebenfalls von dieser Aktion gewusst haben." Möglicherweise müsse der
gesamte Vorstand zurücktreten.
"Ich hätte nie geglaubt, dass bei der Bahn so etwas geschieht",
sagte Schell stern.de. "Das erinnert mich an die DDR". Dass sich
Mehdorn für unschuldig halte, sei nicht nachvollziehbar. "Aber es
entspricht seinen Charaktereigenschaften." Besonders erbost zeigte
sich Schell darüber, dass die Bahn einen Streikaufruf seiner
Gewerkschaft GDL im Arbeitskampf 2007 nicht weitergeleitet hat. Die
Argumentation der Bahn, die Mail mit dem Aufruf hätte erst gar nicht
verschickt werden dürfen, sei "dummes Zeug". Im Übrigen seien die
Angaben der Bahn, der Aufruf sei zehn Seiten lang und an 30.000
Mitarbeiter adressiert gewesen, maßlos übertrieben.
Hartmut Mehdorn hatte nach neuerlichen Veröffentlichungen in der
Spitzel-Affäre am Montag seinen Rücktritt als Bahnchef eingereicht.
Über seine Nachfolge ist noch nicht entschieden. CDU-Mitglied Schell
war 19 Jahre lang Chef der Lokomotivführergewerkschaft GDL. Er galt
als einer der wichtigsten konzerninternen Gegner Mehdorns.
Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
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Pressekontakt:
stern.de-Autor
Hans-Peter Schütz
Telefon: 0171-5445141
Das ganze Interview sehen Sie unter: www.stern.de/schell
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