Rheinische Post: Bahn-Neuanfang Kommentar Von Michael Bröcker
Geschrieben am 01-04-2009 |
Düsseldorf (ots) - Rüdiger wer? fragten sich gestern Politiker und Beobachter des Hauptstadtbetriebs, als der Name des künftigen Bahn-Chefs öffentlich wurde. Rüdiger Grube, Vorstandsmitglied des Autokonzerns Daimler, ist eine Überraschung als Neubesetzung für den "zweitverrücktesten Job der Republik" (Altkanzler Schröder). Grube ist auf der politischen Bühne bisher nicht aufgefallen. Als fleißiger Stratege im Hintergrund arbeitete sich der 57-Jährige bis an die Spitze Daimlers empor. Noch bis vor kurzem war er Koordinator der wichtigen Verhandlungen mit dem neuen Großaktionär Abu Dhabi. Der Ingenieur gilt als uneitler Teamspieler. Damit repräsentiert er den gegenteiligen Manager-Typus zum bisherigen Bahn-Chef Mehdorn. All das klingt nach einem Neuanfang für die Bahn. Es spricht für die Regierung, dass sie im Wahljahr offenbar der Versuchung widerstanden hat, einen parteipolitisch eingefärbten Manager an die Spitze des Staatskonzerns zu setzen. Grube ist keinem Lager zuzuordnen, auch wenn seine Nominierung auf den SPD-Kanzlerkandidaten Steinmeier zurückgeht. Dass ein Auto-Mann den Logistikkonzern führen soll, muss kein Nachteil sein. Hartmut Mehdorn verkaufte einst Druckmaschinen.
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