Zeitungsverleger fordern: Keine Werbung in redaktionellen Fernsehsendungen!
Geschrieben am 03-04-2009 |
Berlin (ots) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) fordert, dass Product Placement in Deutschland auch künftig verboten bleibt. Anlass sind die Beratungen der Bundesländer am kommenden Mittwoch zur "EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste", die bis Ende 2009 in nationales Recht umgesetzt werden muss.
Die Zeitungsverleger befürchten, dass die geplante Aufhebung der klaren Trennung von Werbung und Programminhalten im Fernsehen die werbungtreibende Wirtschaft und Agenturen dazu verleiten wird, ähnliche Lockerungen auch von den Tageszeitungen zu verlangen. Die hohe Glaubwürdigkeit der Tageszeitungen sei jedoch eine der wichtigsten Qualitäten des Mediums, betonte der BDZV. "Durch die Einführung von Product Placement wird nicht nur das Fernsehen, es werden alle Medien verlieren, da ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt wird", erklärte BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff.
Die EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste erlaubt die bewusste und bezahlte Platzierung von Produkten im Fernsehen für nahezu alle Sendeformate. Bei der Umsetzung der Richtlinie hat der deutsche Gesetzgeber allerdings die Möglichkeit, das bisher bestehende gänzliche Verbot von Product Placement aufrecht zu erhalten. Ursprünglich hatten sich die Bundesländer gegen die Legalisierung von bezahlter Werbung im Fernsehen ausgesprochen. Nun erwägen sie jedoch, die umstrittene Lockerung zuzulassen und diese im 13. Rundfunkänderungsstaatsvertrag zu verankern.
Die Zeitungsverleger kritisieren nicht nur die drohende Vermischung redaktioneller Inhalte und Werbung im Fernsehen, sondern warnen ausdrücklich vor Kompromisslösungen mit einer mangelhaften Kennzeichnungspflicht für bezahlte Produktplatzierungen während der Ausstrahlung. Nach den Vorgaben der EU-Richtlinie soll ein entsprechender Hinweis zu Programmbeginn und nach den Werbeblöcken genügen. "Mit Hinweisen im Vor- oder Abspann von Sendungen wird heutzutage kein Zuschauer ernsthaft erreicht", mahnte Wolff. Der Zuschauer werde in die Irre geführt und könne nicht mehr selbst entscheiden, ob und wann er Werbung rezipieren möchte.
Originaltext: BDZV - Bundesverb. Dt. Zeitungsverleger Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6936 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6936.rss2
Pressekontakt: Hans-Joachim Fuhrmann Telefon: 030/ 726298-210 E-Mail: fuhrmann@bdzv.de
Anja Pasquay Telefon: 030/ 726298-214 E-Mail: pasquay@bdzv.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
195756
weitere Artikel:
- Legalisierung von Produktplatzierungen gefährdet redaktionelle Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Medien Berlin (ots) - Zeitschriftenverleger warnen vor gesetzlicher Zulassung bezahlter Produktplatzierungen im TV / Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten muss für Presse und Fernsehen gesetzlich verpflichtend bleiben Die Bundesländer verhandeln derzeit darüber, ob sie das für alle Medien geltende Gebot der Trennung von Werbung und Redaktion für das Fernsehen aufgeben wollen. Denn die EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste räumt den Mitgliedsstaaten erstmals die Möglichkeit der Zulassung solcher Produktplatzierungen im TV mehr...
- Ruck: Steinmeier durchlöchert vernetzte Sicherheit Berlin (ots) - Zum NATO Gipfel und den Ergebnissen der Afghanistan Konferenz in Den Haag erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB: Die Stabilisierung Afghanistans kann nur funktionieren, wenn die drei Kräfte der vernetzten Sicherheit - Sicherheitspolitik, Diplomatie und Entwicklungspolitik - an einem Stang ziehen. Wer es - wie Steinmeier in Den Haag - vermeidet, bei zentralen Zukunftsfragen Afghanistans Tacheles zu reden, durchlöchert den Ansatz der vernetzten Sicherheit. mehr...
- BA: Bundesagentur distanziert sich vom Antrg auf bedingungsloses Grundeinkommen Nürnberg (ots) - Zu den unter der Internetadresse www.bundesagentur-fuer-einkommen abrufbaren Informationen stellt die Bundesagentur für Arbeit (BA) fest: Die BA ist für diese Internetseite nicht verantwortlich. Das gilt auch für das entsprechende Antragsformular. Das macht spätestens ein Blick auf das Impressum sichtbar. Die BA bittet alle Bürgerinnen und Bürger davon abzusehen, Anträge nach Nürnberg zu senden. Diese Anträge entbehren jeder Grundlage. Die BA behält sich gegen den Autor der Internetseite rechtliche Schritte vor. Informationen mehr...
- Ulla Lötzer: UNO-Vorschläge umsetzen statt an G20-Agenda festhalten Berlin (ots) - "Die G20 rücken keinen Millimeter von der neoliberalen Agenda ab: Milliardenzusagen für die Unheilsbringer IWF und Weltbank, das verzweifelte Bekenntnis zur Freihandelslogik der WTO und zögerliche Regulierungskosmetik", so Ulla Lötzer zu den Ergebnissen des G20-Gipfels. Die Sprecherin für internationale Wirtschaftspolitik und Globalisierung weiter: "DIE LINKE hält dagegen: Schützt die Länder des Südens vor dieser neoliberalen Agenda, legt die Finanzmärkte an die Ketten und trocknet alle Steueroasen aus. Aus der angekündigten mehr...
- Hessische Chemiearbeitgeber für eine europäische Sozialpolitik, aber gegen zu starke regulative Eingriffe der EU Wiesbaden (ots) - - Querverweis: Video ist abrufbar unter: Flash-Video: http://www.presseportal.de/video und Video Download: http://www.presseportal.de/link/mecom (kostenlose Registrierung und Freigabe erforderlich; Freigabe i.d.R. innerhalb 60 Minuten) - Ständiger Dialog zwischen politischen Repräsentanten und Unternehmen wichtig - Verband als Brücke zwischen Unternehmen und Politik Die hessischen Chemiearbeitgeber beschäftigten sich im Rahmen der 5. Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik mit der Frage: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|