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Westfalenpost: Drohgebärden Nordkorea drängt auf Verhandlungen

Geschrieben am 05-04-2009

Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann

Obamas Rede zur Abrüstung von Atomwaffen hat Nordkoreas Diktator
Kim Jong Il genutzt, um weitere Hilfe für sein stalinistisches Regime
einzufordern. Zeitgleich ließ er einen Langstrecken-Raketentest zu,
um zu unterstreichen: Seht her, wir können Raketen demnächst mit
Sprengköpfen abschießen. Die Zeit drängt. Sein Hungerreich ist
ausgelaugt, ihm fehlen Gelder und Grundnahrungsmittel. Mit atomaren
Drohgebärden hat er Obamas Vorgänger George W. Bush genötigt, sein
Land von der Liste der "Schurkenstaaten" zu streichen. Gleichzeitig
wurden Konten freigegeben, damit Kim die größte Hungersnot abmildern
konnte. Damit erledigte sich die amerikanische Taktik, auf Zeit zu
spielen. Das totalitäre Regime konnte auf Kosten der Zivilbevölkerung
überleben. Auch Obama wird nicht daran vorbei kommen, Kims Verzicht
auf seine atomare Strategie zu bezahlen. Unter moralischen Bedenken
ist das bitter genug, aber immer noch besser, als dass Nordkorea
seine Atomwaffen an Dritte verkauft.
China und Russland käme ein zügiger Sturz des Diktators nicht
gelegen. Das Reich der Mitte fürchtet bei einem Ruin des
stalinistischen Regimes Flüchtlingswellen, die die eigene labile
Stabilität gefährden könnte. Peking ist daher für die USA keine große
Hilfe. Obama hat gegenüber dem Iran Verhandlungen angedeutet, er wird
auch Unterhändler für Nordkorea benötigen.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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