 Südwest Presse: Kommentar zu Neue Partnerschaft: Obama über allen Gipfeln
Geschrieben am 05-04-2009 |
Ulm (ots) - Wenn der weltweiten Krise etwas Positives abzugewinnen
ist, dann die Erkenntnis, dass Krisen zusammen schweißen, was lange
Zeit auseinander driftete. Dies kommt nun dem Verhältnis zwischen
Amerika und dem alten Kontinent zu Gute. Man versteht sich offenbar
wieder diesseits und jenseits des Atlantiks, hört einander zu und
entscheidet vorerst gemeinsam.
Dies liegt weniger an den Europäern und der zu neuem Leben erwachten
Achse Paris-Berlin. Die Gipfelwoche war vor allem die Woche von
Barack Obama. Der neue Mann im Weißen Haus drückte den Tagen in
London, Baden-Baden und Prag seinen Stempel auf. Er debütierte auf
der politischen Weltbühne mit diplomatischen Feuerwehr-Einsätzen,
sicherte den Europäern ihre Gipfelerfolge und vertrat schließlich in
Prag seine Vision von einer nuklearwaffenfreien Welt. Mitten in
Europa demonstrierte Obama amerikanische Führungsstärke. Zugleich
gestand er Europa eine stärkere Rolle bei der künftigen Verteilung
von Macht und Einfluss zu.
Eine solche Partnerschaft haben die Europäer stets angemahnt, nur
mochten sie den Preis dafür nicht im vollem Umfang zahlen. Obama
fordert eine gerechtere Lastenverteilung - sei es im Nato-Bündnis
oder beim Kampf gegen die Weltwirtschaftskrise. Merkel, Sarkozy und
Co., die im Weißen Haus wieder gehört werden wollten, sollten darauf
eingehen. Nur so lässt sich eine gleichberechtigte Partnerschaft
gedeihlich pflegen.
Originaltext: Südwest Presse
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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