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Neue OZ: Kommentar zu Lidl

Geschrieben am 05-04-2009

Osnabrück (ots) - Listen intimer Daten lagern: Lidl muss
achtgeben, dass die Buchstaben des Firmennamens nicht derart
unheilvoll mit Inhalt gefüllt werden. Denn der Neckarsulmer Konzern
ist durch die neuerliche Datenaffäre auf dem schlechten Weg, das
eigene Ansehen zu ramponieren und (noch) vorhandenes Vertrauen der
Verbraucher zu verspielen. Dazu bedarf es nicht einmal des
versteckten Boykott-Aufrufs von Grünen-Chefin Claudia Roth.

Beunruhigen muss zweierlei: Wie dilettantisch der Konzern mit
hochsensiblen Daten umgeht, die kurzerhand in einer öffentlichen
Mülltonne an einer Autowaschanlage entsorgt werden. Und mit welcher
Chuzpe Lidl auf die durch Zufall entdeckten Krankheitsakten von
Mitarbeitern reagiert: Nicht datenschutzkonform, aber wichtig für
Arbeitszuteilung im Betrieb sei die Aktion gewesen. Dreister geht's
kaum.

Das alles ist umso erschreckender, weil die Formulare etwa mit
Angaben zu Befruchtungswünschen und psychologischer Behandlung just
zu der Zeit eingesetzt wurden, als der Konzern den Spitzelskandal
schönzureden versuchte. Zur Erinnerung: Detektive spähten damals
Mitarbeiter aus - auf der Suche nach Liebschaften und Trägern
verschwitzter T-Shirts.

Fazit: Das System Lidl, Telekom und Bahn darf nicht Schule machen.
Selbst in Zeiten einer bedrohlichen Krise nicht, in denen Arbeitgeber
naturgemäß am längeren Hebel sitzen. Deren Anstand zeigt sich im
Umgang mit Mitarbeitern.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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