Neue Westfälische: Streit um EU-Mitgliedschaft der Türkei Ankara in der Bringschuld GERD NIEWERTH, BRÜSSEL
Geschrieben am 06-04-2009 |
Bielefeld (ots) - Die helle Empörung über Obamas Empfehlung, die EU brauche die Türkei als vollwertiges Mitglied, wirkt ziemlich gekünstelt. Denn bisher hat noch kein US-Präsident ein Geheimnis daraus gemacht, dass Washington den wichtigen NATO-Partner zugleich gern auch als Mitglied des europäischen Klubs sähe. Doch nach wie vor entscheiden die Regierungen der 27 EU-Länder, wann am EU-Haus angebaut werden darf. Dass die Machthaber in Ankara im Beitrittspoker mit der EU wichtige Trümpfe in ihren Händen wähnen, ist nachvollziehbar. Es ist der bizarre Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, der Ankaras geostrategische Position als Transitland tatsächlich spürbar verbessert hat. Bedauerlicherweise erliegt der türkische Premier aber zu gern der Versuchung, Ankaras Schlüsselrolle in der Energiesicherheit mit der Beitrittsfrage zu verknüpfen. Das erfüllt praktisch den Tatbestand der Erpressung. In erster Linie ist es an der Türkei, ihre Beitrittsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Doch anstatt die Modernisierung des Landes gleich nach Beginn der Beitrittsverhandlungen kraftvoll voranzutreiben, ließen sie den Reformeifer erlahmen. Von Meinungsfreiheit kann am Bosporus leider immer noch keine Rede sein. Der Ball ruht weiterhin im Feld der Türken, Ankara ist in der Bringschuld.
Originaltext: Neue Westfälische Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg Rinne Telefon: 0521 555 276 joerg.rinne@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
196157
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zu Afghanistan Ulm (ots) - Wenn Angela Merkel jemals die zarte Hoffnung hatte, dass der Einsatz für die Bundeswehr in Afghanistan demnächst ein Ende haben könnte - gestern wurde sie endgültig eines Besseren belehrt. Kaum hatte sich der Hubschrauber mit der Kanzlerin an Bord aus dem Feldlager Kundus erhoben, schlugen auch schon zwei Granaten in der Nähe des Camps ein. Und ihre Gespräche mit Aufbauhelfern der Bundeswehr sowie lokalen Politikern haben offenkundig nicht den Eindruck blühender Landschaften vermittelt. Es gab, um im Bild zu bleiben, nur Berichte mehr...
- Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Merkel/Afghanistan Köln (ots) - Überfällig THOMAS FRANKE zum Thema Afghanistan Es war richtig - und längst überfällig - dass sich Angela Merkel wieder selbst ein Bild vom deutschen Engagement in Afghanistan machte. Zu hoffen bleibt, dass die Kanzlerin und ihr Verteidigungsminister aus den Erfahrungen vor Ort die richtigen Schlüsse ziehen. Der Erfolg des Einsatzes hängt vor allem daran, dass die Afghanen möglichst bald selbst für Si cherheit sorgen können. Wichtiger als der Aufbau einer Armee ist deswegen die Unter stützung beim Aufbau der Poli zei. mehr...
- RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Ackermann Heidelberg (ots) - War es das - die große erwartete Geste der Entschuldigung dafür, dass Banker die Welt an den Rand des wirtschaftlichen Ruins gebracht haben? Hat Josef Ackermann plötzlich Gewissensbisse? Oder plagt ihn einfach nur die Sorge, dass die Abkehr vom Kapitalismus ihm und seinesgleichen den Boden unter den Füßen wegziehen könnte? Seine Forderung, bei erwiesener Unfähigkeit auf Bonuszahlungen zu verzichten, ist noch kein Zeichen von Reue. Der Skandal dieses Belohnungssystems aus der Boomzeit spottet einfach nur jeder Beschreibung. mehr...
- Rheinische Post: Häftlings-Recht Kommentar Von Reinhold Michels Düsseldorf (ots) - In der Bundesrepublik ist der Weg ins Gefängnis gepflastert mit einem gravierenden Delikt oder mit mehreren gerichtsfesten Straftaten. Das unterscheidet die 60 Jahre alte Bundesrepublik Deutschland nicht nur, aber auch von der unseligen DDR, deren Unrechts-Charakter heute, zwanzig Jahre nach dem verdienten Exitus, manche leider nicht nur bei SED/PDS/Die Linke weich zeichnen möchten. Dass in NRW in letzter Zeit beinahe 900 Häftlinge vom Staat Schadensersatz/Schmerzensgeld forderten, weil sie sich menschenunwürdig untergebracht mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Die Türkei ist nicht reif für die EU = Von Christoph Lumme Düsseldorf (ots) - Die europäische Empörung über Brack Obama ist gespielt. Tatsächlich überrascht es kaum, dass der US-Präsident die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union fordert. Als Schnittstelle zwischen Abend- und Morgenland wächst die strategische Bedeutung des Nato-Partners - nicht nur, weil Obama auf türkische Hilfe bei der weiteren Stabilisierung des Iraks angewiesen bleibt: Eine "Modell-Partnerschaft" mit diesem muslimischen Land würde auch generell dazu beitragen, das vielfach von Hass und Vorurteilen geprägte Verhältnis mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|