Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Merkel/Afghanistan
Geschrieben am 06-04-2009 |
Köln (ots) - Überfällig
THOMAS FRANKE zum Thema Afghanistan
Es war richtig - und längst überfällig - dass sich Angela Merkel wieder selbst ein Bild vom deutschen Engagement in Afghanistan machte. Zu hoffen bleibt, dass die Kanzlerin und ihr Verteidigungsminister aus den Erfahrungen vor Ort die richtigen Schlüsse ziehen. Der Erfolg des Einsatzes hängt vor allem daran, dass die Afghanen möglichst bald selbst für Si cherheit sorgen können.
Wichtiger als der Aufbau einer Armee ist deswegen die Unter stützung beim Aufbau der Poli zei. Hier hat Deutschland bis her mehr versprochen als ge halten. Experten verweisen zu Recht darauf: Soldaten können nur Zeit gewinnen, die muss ge nutzt werden. Leider verlief vie les bisher zu schleppend.
Gut wäre es, wenn die Kanzle rin sich an Barack Obama ein Vorbild nähme und Afghanistan zur Chefsache erklärte, wie es etwa der Bundeswehrverband fordert. So würde signalisiert, dass Deutschland den hehren Worten auf dem Nato-Gipfel Ta ten folgen lassen will. Dass die Amerikaner die deutsche Stra tegie übernehmen, deutlich mehr für den zivilen Aufbau zu tun, darf nicht dazu verführen, sich hierzulande auf die Schul tern zu schlagen. Im Gegenteil: Auch Deutschland muss sich entschließen, noch mehr zu un ternehmen.
Und es bleibt nicht mehr viel Zeit. Die nächsten zwölf Monate dürften über Erfolg oder Fehlschlag entscheiden. Klar ist: Ein Triumph der Tali ban würde auch das taumelnde Nachbarland Pakistan endgül tig ins Chaos stoßen.
Originaltext: Kölnische Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2
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