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Südwest Presse: Kommentar zur Reichensteuer

Geschrieben am 07-04-2009

Ulm (ots) - Klingt richtig verlockend: Diejenigen, die vom Boom
profitiert haben, sollen durch eine Steuererhöhung für
Spitzenverdiener zur Ader gelassen werden, um die Krise zu bezahlen.
Peer Steinbrück, der bisher keinen Hehl daraus gemacht hat, wie wenig
er von dieser Milchmädchenrechnung hält, schwenkt jetzt mit Blick auf
Wahltermine und Seelenlage seiner Partei um. Doch unsittlich hohe
Managervergütungen haben mit der Krise wenig zu tun und mit einer
Steuererhöhung für hohe Einkommen ist sie nicht zu bewältigen. Der
Rationalist Steinbrück lässt sich auf reine Symbolpolitik ein.
In unserem Steuersystem sorgt eine ordentliche Progression bereits
dafür, dass starke Schultern mehr zu tragen haben, als schwache. Und
auch der Spitzensteuersatz von 45 Prozent fällt international nicht
aus dem Rahmen.
Zu beklagen ist allerdings, dass es für Clevere (und diejenigen, die
genug Geld für teure Berater ausgeben) in Deutschland immer noch viel
zu viele Hintertürchen und Schlupflöcher gibt, die es auch vielen
Hochverdienenden ermöglichen, große Teile ihres Einkommens dem
Spitzensteuersatz zu entziehen. Wäre Steinbrück erfolgreicher dabei,
Anspruch und Wirklichkeit im Steuerrecht einander näher zu bringen,
könnte er sich opportunistische Schwenks sparen, die seiner
Glaubwürdigkeit nicht guttun.
Wer immer in der Wirtschaft Verantwortung trägt, sollte allerdings
erkennen, dass solche Debatten auch eine Folge der Exzesse einiger
weniger Manager sind, die gegen Anstand und Gerechtigkeitsgefühl
verstoßen. Werden sie nicht gestoppt, dann muss sich niemand wundern
über die entfachten Emotionen.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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