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WAZ: Geburtenrückgang - Entlarvend - Leitartikel von Angelika Wölk

Geschrieben am 07-04-2009

Essen (ots) - Manchmal können Fakten für Politiker peinlich und
entlarvend sein. Diese Erfahrung muss gerade Familienministerin
Ursula von der Leyen machen. Sie hatte sich erst im Februar, als sie
den Familienreport vorstellte, für ihre Politik feiern lassen.
Damals hatte sie - gestützt auf vage Prognosen - verkündet, die Zahl
der Geburten sei 2008 endlich wieder angestiegen. Verknüpft hatte sie
die Meldung mit dem Hinweis auf "ihr" neues Elterngeld. Gerade in der
Krise wirke die Unterstützung von Familien stabilisierend - genau das
waren ihre Worte. Doch jetzt zeigen die Zahlen, dass es diesen Trend
gar nicht gibt.
Was lernen wir daraus? Statistiken lassen sich für jedwede
Politik-Bilanz missbrauchen. Damit keine Missverständnisse entstehen:
Elterngeld, eine bessere Kinderbetreuung, mehr Kindergeld,
Familienförderung - das sind unverzichtbare Bausteine einer
zukunftsorientierten Familienpolitik. Doch ob und wie sie wirken, das
zeigt nicht der schnelle Blick auf knackige Prognosen. Das sollte -
bitte schön - seriöser und ehrlicher ausgewertet werden. Alles andere
ist eben bitter entlarvend.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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