Länder müssen Sparpotentiale beim Schienennetz durch Eigenregie nutzen / Gefahren für viele Bahnlinien bei integriertem Börsengang nach DB-Wünschen
Geschrieben am 03-07-2006 |
Berlin (ots) - Nach Auffassung des Fahrgastverbandes PRO BAHN e.V. müssen die Bundesländer nach der jetzt beschlossenen Kürzung der Bundeszuschüsse für den Schienen-Nahverkehr ("Regionalisierungsmittel") verstärkt die Möglichkeiten verstärkt nutzen, regionale Bahnlinien und Bahnstationen preiswerter zu betreiben als bisher. Nachdem die Bundesländer der Kürzung der Bundesmittel für den Schienenpersonennahverkehr weitgehend zugestimmt haben, wird in allen Landeshauptstädten darüber diskutiert, wo eingespart werden kann. "Dabei müssen jetzt auch die Kosten der regionalen Bahnlinien angegangen werden," fordert der verbraucherpolitische Sprecher des Fahrgastverbandes Joachim Kemnitz. "Hier liegen große Möglichkeiten, preiswerter und effizienter zu bauen und den Betrieb zu gestalten. Wenn, wie von DB-Chef Mehdorn gewünscht, das Grundeigentum an den Bahnlinien an der Börse verkauft wird, dann sehen sich die Bundesländer einem Monopol gegenüber und müssen zahlen, was gefordert wird."
Einige Bundesländer haben durch die Beauftragung kommunaler und regionaler Unternehmen bereits gezeigt, dass Bahnlinien effizienter und kostengünstiger gestaltet werden können. Beispiele dafür sind die Verkkehrsbetriebe Landkreis Osnabrück, die Albtal-Verkehrsgesellschaft und die Thüringer Eisenbahngesellschaft mit dem "Sonneberger Netz" und der Pfefferminzbahn. Bereits im Jahre 2004 wurde durch ein Gutachten der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersopnennahverkehrs nachgewiesen, dass Bahnbauten durch regionale Unternehmen schnelller und billiger möglich sind als es der Großkonzern Deutsche Bahn kann. "Die DB experimentiert zwar auch mit mittelständischen Regionalnetzen, aber die Kostenvorteile kommen bisher nicht den Ländern zugute", erklärt Kemnitz. "Die Konzernspitze legt nach wie vor die Preise über sogenannte Regioanlfaktoren fest und schöpft so die Bundesmittel ab."
Weitere Gefahren sieht der Fahrgastverband darin, dass zahlreiche Bahnlinien der DB heute an erfolgreiche regionale Bahngesellschaften verpachtet sind.
"Wenn das Eigentum dieser Bahnlinien an der Börse verkauft wird, haben die heutigen Betreiber über die jetzige Laufzeit hinaus keine Chance mehr, die Bahnlinien langfristig weiter zu erhalten," erklärt Kemnitz. "Das Grundeigentum am Schienennetz muss daher staatlich bleiben."
Originaltext: PRO BAHN e.V. Bundesverband Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=35043 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_35043.rss2
Pressekontakt: PRO BAHN Bundesverband Joachim Kemnitz, Verbraucherpolitischer Vorstand, 040-5226702 und 0173-4736354 Rainer Engel, Referent für Recht und Grundsatzfragen, 0173-5454559 Hartmut Buyken, Pressesprecher, 0170-9154784
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
19666
weitere Artikel:
- Umweltminister Sigmar Gabriel stattet DBU Besuch ab Osnabrück/Berlin (ots) - Am 6. Juli in Osnabrück bei Deutscher Bundesstiftung Umwelt zu Gast - Inhaltliche Schwerpunkte im Blick Besuch des neuen Mannes: Zum erstenmal nach seiner Ernennung zum Minister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit am 22. November 2005 stattet Sigmar Gabriel (46) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück einen Besuch ab. Der gebürtige Goslarer wird sich am Donnerstag, 6. Juli, von 17 bis 18 Uhr von wissenschaftlichen Mitarbeitern der größten Umweltstiftung der Welt und ihrer Geschäftsführung mehr...
- Götzl: Bayerische Volksbanken und Raiffeisenbanken begrüßen Entscheidung der Koalitionsrunde zur Abgeltungsteuer München (ots) - "Der Durchbruch ist geschafft, der deutsche Finanzmarkt wird in seiner Wettbewerbsfähigkeit gestärkt." So kommentierte Stephan Götzl, Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB), den nächtlichen Beschluss der Koalitionsrunde, eine Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge, Zinsen und Dividenden einzuführen. Götzl weiter: "Mit dieser von den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken lang ersehnten und geforderten Entscheidung schafft die Bundesregierung Rahmenbedingungen, die mehr Steuergerechtigkeit und mehr Steuerehrlichkeit mehr...
- "Generali Dialog 2006" mit Joschka Fischer & Co Die Generali setzt beim Generali open 2006 in Kitzbühel neue Akzente abseits des Centre Courts. Interdisziplinärer "Generali Dialog 2006" zum Thema "Verantwortung" als Highlight. Wien (ots) - Im Rahmen des ATP-Tennisturniers "Generali open" in Kitzbühel veranstaltet die Generali am 28. Juli 2006 beim Stanglwirt in Going die zweite Auflage des "Generali Dialog 2006" für rund 400 geladene Gäste. Das Thema der eintägigen Veranstaltung lautet "Verantwortung". Hochkarätige Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland werden aus ihrer Perspektive sehr mehr...
- Dietmar Bartsch: Steuergeschenke für Unternehmen, höhere Krankenkassenbeiträge für die Bürger Berlin (ots) - Zu den Koalitionsbeschlüssen erklärt der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei.PDS Dietmar Bartsch: Im Schatten des Erfolgs der deutschen Fußballnationalmannschaft verkünden SPD und CDU in einem Atemzug Steuergeschenke für Unternehmen und höhere Krankenkassenbeiträge für die Bürgerinnen und Bürger. Das ist dreist. Der Staat verzichtet auf Einnahmen, indem die Unternehmen weiter entlastet werden und holt sich das Geld dann von den Bürgerinnen und Bürgern,. Die Gesundheitsreform war als das zentrale Reformvorhaben der mehr...
- Stellungnahme der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zu den Eckpunkten der Gesundheitsreform Berlin (ots) - In der vergangenen Nacht hat sich die große Koalition auf Eckpunkte einer Gesundheitsreform verständigt. Danach sollen Apotheken und Kassen Preisverhandlungen bei Arzneimitteln führen können. Die Bundesregierung setzt dabei ein jährliches Sparvolumen von 500 Millionen Euro voraus. Wird dies nicht erreicht, sollen Apotheker den Differenzbetrag aus der eigenen Tasche finanzieren. Dazu erklärt Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: "Apotheker sollen das volle Risiko von Preisverhandlungen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|