EU-Kommission legt überarbeiteten Konsultationsentwurf zur Rundfunkmitteilung vor
Geschrieben am 09-04-2009 |
Berlin (ots) - VPRT unterstützt weiterhin Überarbeitung der Mitteilung und fordert stärkeren Fokus auf wettbewerbliche Auswirkungen und Verfahrensgarantien Dritter / Ermöglichung von öffentlich-rechtlichen Pay-Angeboten kritisch zu bewerten
Gestern veröffentlichte die Europäische Kommission ihren zweiten Entwurf zur Überarbeitung der sog. Rundfunkmitteilung zur staatlichen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Den Mitgliedstaaten wird nach dem neuen Entwurf mehr Flexibilität für die nationale Anpassung ihrer Rundfunksysteme eingeräumt, die Detailtiefe einiger Vorgaben daher reduziert. VPRT-Präsident Jürgen Doetz: "Der VPRT begrüßt, dass die EU-Kommission mit der Veröffentlichung des zweiten Konsultationsentwurfes an den Kernelementen für die Schaffung fairer Rahmenbedingungen im dualen Rundfunksystem festhält. Dies betrifft z. B. die Feststellung, dass neue Angebote unter Beteiligung Dritter ein Vorabverfahren zu durchlaufen haben und die Kontrolle der Anstalten effektiv unabhängig sein muss sowie dass Transparenz bei der getrennten Buchführung und Kostenzuordnung besteht. Die Mitteilung ist daher ein wichtiges Signal an die Mitgliedstaaten, national den fairen Wettbewerb zu sichern." Zudem enthält der Entwurf Aussagen zur Notwendigkeit, den Auftrag der öffentlich-rechtlichen Anstalten konkret durch einen formalen Akt zu präzisieren sowie Überkompensation und Quer-subventionen zu verhindern.
Gleichwohl sehen die privaten Rundfunk- und Telemedienanbieter Verbesserungsmöglichkeiten. Doetz: "Die Regelungsintensität der Mitteilung bei den wettbewerblichen Auswirkungen und den Verfahrensgarantien Dritter hat abgenommen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind private Anbieter gegenüber beihilfefinanzierten Angeboten umso stärker darauf angewiesen, dass die Verfahren national einen effektiven wettbewerblichen Schutz sicherstellen. Auch sehen wir eine Ermöglichung öffentlich-rechtlicher Pay-Angebote im derzeit besonders angespannten Marktklima umso kritischer. Diese Punkte werden wir in der anstehenden Konsultation gegenüber der Kommission noch einmal ausdrücklich einfordern," so Doetz abschließend.
Erste Erfahrungen mit freiwilligen Drei-Stufen-Tests in Deutschland machten aus Sicht des VPRT zudem deutlich, dass im Verfahren noch erhebliche Defizite bestehen. Dies betrifft u. a. die eingeschränkten Stellungnahmemöglichkeiten zu den Marktgutachten, fehlende Lösungsmechanismen bei festgestellten marktlichen Auswirkungen neuer Angebote, die Wahrung der Vertraulichkeit von Geschäftsgeheimnissen bei Eingaben Dritter sowie Transparenz- und Fristsetzungsprobleme. Der VPRT hat den Eindruck, dass diese Mängel übergreifend von Beteiligten sowohl in Deutschland als auch in Brüssel festgestellt werden, wie unter anderem eine Brüsseler Veranstaltung der LfM Nordrhein-Westfalen in der letzten Woche verdeutlicht habe.
Originaltext: Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6895 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6895.rss2
Pressekontakt: Pressesprecher Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH, Tel.: 030/39880-101, Email: schultz@schultz-kommunikation.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
196766
weitere Artikel:
- Stimmung auf dem Siedepunkt: Conti Vorstand will Werksschließung illegal durchsetzen / Betriebsrat fordert Unterstützung bei Bundeskanzlerin ein Hannover (ots) - Bei der Continental AG in Hannover ist ein weiterer Eskalationspunkt erreicht. Während der Betriebsrat um den Erhalt der bis zu 3000 Arbeitsplätze in dem LKW-Reifen-Standort in Hannover Stöcken kämpft, versucht der Vorstand die Werkschließung über illegale juristische Winkelzüge zu erreichen. Die Arbeitnehmervertreter werfen der Unternehmensführung vor, ihre vertraglichen Verpflichtungen zu unterlaufen und appellieren an ihre Verantwortung. Aus aktuellem Anlass hat der Betriebsrat heute auch die Bundeskanzlerin um Unterstützung mehr...
- Apartheid-Klage gegen deutsche Firmen in USA zugelassen / medico international fordert Entschädigung für südafrikanische Apartheidüberlebende Frankfurt/Main (ots) - Ein Bundesbezirksgericht in New York hat eine Sammelklage von Opfern des südafrikanischen Apartheidregimes zugelassen. Die Klage, die bereits vor sieben Jahren eingereicht wurde, richtet sich gegen Unternehmen, die trotz Uno-Resolutionen gegen Südafrika, das rassistische Apartheidregime gestützt haben - darunter auch die deutsche Rheinmetall und der Daimler-Konzern. Im Falle einer Verurteilung könnten die Konzerne die zu Entschädigungen in Millionenhöhe verpflichtet werden. Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation mehr...
- Bernhard Vogel, Eberhard Diepgen, Christoph Markschies und Karsten Voigt zur "Wahlfreiheit zwischen Ethik und Religion" Berlin (ots) - Aktuelle Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Volksentscheid mit "prominenten" Argumenten Am 26. April 2009 kommt es in Berlin zur Abstimmung über den Volksentscheid zugunsten eines Wahlpflichtbereichs, in dem Schülerinnen und Schüler zwischen ordentlichem Ethik- und Religionsunterricht frei wählen können. Es geht nicht um eine Abschaffung des Ethikunterrichts, sondern um die Wahlfreiheit zwischen zwei gleichwertigen Unterrichtsangeboten. Die Konrad-Adenauer-Stiftung präsentiert in einer aktuellen Publikation: mehr...
- CSU-Landesgruppe / Hofbauer: Neuer Bahnchef muss die Vorgaben des Deutschen Bundestages zur Bahnpolitik beachten Berlin (ots) - Anlässlich der Debatte über den neuen Bahnchef erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Klaus Hofbauer, MdB: Rüdiger Grube muss als neuer Bahnchef die Beschlüsse des Deutschen Bundestages zur Bahnpolitik einhalten. Wichtigste Aufgabe für den Bahnchef ist es, dass der Grundgedanke der Bahnreform wieder in den Mittelpunkt seiner Unternehmenspolitik gestellt wird. Die DB AG wurde als Instrument der deutschen Verkehrspolitik ge-gründet, um durch Wettbewerb und eine gesteigerte Effizienz mehr...
- VKVD stellt Insolvenzantrag / Präsident aus Amt enthoben Berlin (ots) - Mit Bestürzung nahm der Vorstand des VKVD Verband der Krankenversicherten Deutschlands e.V. gestern durch seinen Vorsitzenden Heinz Windisch zur Kenntnis, dass es zu Unstimmigkeiten bei der Kassenführung durch den kassenbevollmächtigten Vorsitzenden des Verbandes gekommen war. In einer dringlich einberufenen Sondersitzung am gestrigen Mittwoch (8. April 2009) informierte Heinz Windisch die Mitglieder im Vorstand des Verbandes über die aktuelle Situation. Durch die Vorkommnisse besteht beim VKVD die Gefahr einer Insolvenz. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|