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Börsen-Zeitung: Katzenjammer, Kommentar von Frank Bremser zur Lage an den Aktienmärkten

Geschrieben am 09-04-2009

Frankfurt (ots) - Eine Terminankündigung der Nachrichtenagentur
Reuters für den Auftakt der neuen Woche dürfte die Anleger beruhigt
haben: "Keine marktbewegenden Daten erwartet", war da zu lesen. Also
noch einmal durchschnaufen, vielleicht auch in guter Laune, weil der
Dax am Gründonnerstag endlich wieder die Marke von 4500 Punkten
erreicht hatte - auch wenn er knapp darunter schloss.

Aber bei dieser kurzen Feiertagserholung wird es wohl auch
bleiben, denn in der verkürzten Handelswoche nach Ostern geht es so
richtig in die Vollen. Eine Flut von Konjunkturzahlen aus den USA -
von Einzelhandelsumsätzen über Erzeugerpreise hin zu wichtigen
Stimmungsbarometern wie dem Philadelphia Fed Index - werden zeigen
müssen, wie dramatisch die Lage in der größten Volkswirtschaft der
Welt ist oder eben nicht. Experten machen wenig Hoffnung auf gute
Laune: Von Exporteinbrüchen ist da die Rede oder von einer
daniederliegenden Binnennachfrage - nicht wirklich erbaulich. Etwas
positiver könnte man für den US-Häusermarkt gestimmt sein, von dem es
ebenfalls Daten geben wird. Andererseits ist das Niveau, auf dem sich
die USA derzeit dort bewegen, so niedrig, dass eine eventuelle
Besserung im Vergleich zu den Vormonaten allenfalls einem Streichholz
im dunklen Keller gliche. Und das Beige Book, der Konjunkturbericht
der regionalen amerikanischen Notenbanken, sowie der World Economic
Outlook des Internationalen Währungsfonds, dürften dieses Gesamtbild
bestätigen. Und von Unternehmensseite? Da können Marktteilnehmer nur
hoffen, dass es nicht allzu schlimm kommen wird - und das, obwohl mit
Citigroup, JPMorgan und Goldman Sachs gleich drei US-Banken mit ihren
Quartalsberichten zeigen müssen, ob sich die über den Erwartungen
liegenden Ergebnisse, die Wells Fargo und Deutsche Bank haben
anklingen lassen, auf die ganze Branche übertragen lassen. Zweifel
sind angebracht. Und die ebenfalls anstehenden Berichte von General
Electric, Intel, Nokia oder Philips sind auch nicht unbedingt
Kandidaten für überbordenden Optimismus.

Dementsprechend bleibt also zu hoffen, dass sich die vorösterliche
Begeisterung an den Börsen in der neuen Handelswoche angesichts
dieses hohen Enttäuschungspotenzials nicht in Katzenjammer verwandelt
und die Aktienmärkte wieder mit einer Talfahrt beginnen.

(Börsen-Zeitung, 10.4.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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