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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Piraten

Geschrieben am 13-04-2009

Ulm (ots) - In den USA ist die Begeisterung groß über die
Befreiung des von Piraten entführten Schiffskapitäns Phillips. Und
auch hier wird es viele geben, die Beifall klatschen und für weitere
harte militärische Maßnahmen sind.
Ganz so einfach liegen die Dinge natürlich nicht. Um wirksam gegen
die Piraterie am Horn von Afrika vorgehen zu können, wäre nach
Schätzungen von Experten mindestens die fünffache Anzahl von
Kriegsschiffen notwendig und vermutlich auch eine militärische
Option, die Seeräuber noch an Land zu verfolgen. Welche juristischen
und politischen Konsequenzen dies hätte, lässt sich kaum abschätzen.
Dass Wildwest-Aktionen außerdem nicht immer so glatt ablaufen wie in
Hollywood-Filmen zeigt eine ähnlicher Auftritt der französischen
Marine vor einigen Tagen, bei dem eine Geisel ums Leben kam. Die
Sorge gilt jetzt verstärkt den noch 220 Geiseln in den Händen von
Entführern, die glücklicherweise eher an Geld als an politisch
motivierten Taten interessiert sind. Abschrecken lassen sich die
Seeräuber durch Gewalt wohl kaum. Bei der hoffnungslosen Lage der
somalischen Bevölkerung ist ein Vabanque-Spiel auch mit Einsatz des
eigenen Lebens allemal eine Option.
Die Zwickmühle für erpresste Reedereien und Länder besteht aber
darin, dass jede erfolgreiche Erpressung neue Täter anlockt und sich
von den gezahlten Millionen bessere Waffen und Ausrüstung kaufen
lassen für den nächsten Coup.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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