RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Piraterie
Geschrieben am 13-04-2009 |
Heidelberg (ots) - Obama konnte nicht anders. Die Welt kann nicht anders, als mit größtmöglicher Härte gegen die wachsende Gefährdung der freien Seewege militärisch vorzugehen. Piraterie ist kein Kavaliersdelikt. Es ist auch kein Arme-Leute-Verbrechen, das von den Industrieländern mit schlechtem Gewissen toleriert werden könnte. Es ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht, der den globalen Handel und vor allem die Ölrouten massiv gefährdet. Die gewaltsame Befreiung des US-Kapitäns Richard Phillips wird, so ist zu befürchten, für bereits festgehaltene oder künftige Piraterie-Opfer, zumal amerikanische, Folgen haben. Aber die somalischen Clans, die unbehelligt von jeder staatlichen Autorität operieren, sind andererseits nicht auf einen Krieg, sondern auf die Beute-Millionen aus. Von denen vermutet werden muss, dass sie auch die Kassen islamischer Terroristen füllen helfen. Denn das Piratengebiet am Horn von Afrika ist auch deren Einfluss-Sphäre. Angesichts des riesigen Seegebiets bleibt die Wachhund-Taktik westlicher Marinen ein Lotteriespiel. Die Welt muss über andere Lösungen nachdenken, politische, wie militärische, die den Piraten die Operationsbasis nehmen.
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