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Neue OZ: Kommentar zu Corín Tellado

Geschrieben am 13-04-2009

Osnabrück (ots) - Gnädigere Zeiten

Wenn auch nicht alle ihrer naserümpfenden Schriftsteller-Kollegen,
so ist doch die Zeit Corín Tellado mächtig entgegengekommen. Überall
wuchern Telenovelas aus den Fernsehkanälen - und finden derart
auffällig Akzeptanz, dass sogar Urteile wie "Kitsch" und "Schmalz"
fast altmodisch klingen. Ja, die Literatur hat wohl ihre großen
Schlachten hinter sich gelassen gegen moralische Vorschriften und
starre Normen. Hat die Freiheiten des Individuums bis in die
hintersten Seelenwinkel durchdekliniert. Jetzt darf es ruhig wieder
einfacher werden. Glück und Erfüllung sind nicht mehr allein die
Domäne des Groschenromans.

Deshalb hätte die Spanierin eigentlich zufriedener sein können mit
ihrem Lebenswerk. Doch es sind die abfälligen Urteile wie
"mittelmäßige Kiosk-Dame", die sie schmerzten. Obwohl doch Millionen
von Menschen ähnlich dachten und fühlten wie sie. Heute geißeln wir
das Leichte und etwas Seichte nicht mehr ganz so scharf wie vor
Jahren und freuen uns über jeden, der überhaupt liest. Gewandelte
Zeiten.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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